Microsoft verliert Office-Vater Jeff Raikes

Microsoft verliert mit Raikes einen der erfahrensten Manager und den Chef der Unternehmenssparte für Business Software. Sein Nachfolger wird Stephen Elop, der bislang CEO bei Juniper Networks war. Zu seinen vorangegangen Stationen gehört die Position des Verkaufschefs bei Adobe, an die er durch Akquisition von Macromendia gekommen war, denn Elop war über viele Jahre hinweg CEO bei Macromedia.

Seine Karriere bei verschiedenen Microsoft-Konkurrenten hat vermutlich den Ausschlag für ihn gegeben, denn Microsofts Office-Anwendungen haben mit dem Software-as-a-Service (SaaS)-Ansatz von Salesforce und auch durch die Google-Apps erhebliche Konkurrenz bekommen. Zwar gilt Raikes auch als Erfinder der Microsoft-Definition von ‘Software und Service’, doch noch fehlt die überzeugende Umsetzung dieses Slogans.

Raikes scheint die Zeichen der Zeit erkannt zu haben: “Es ist an der Zeit, den Business-Bereich zu verlassen und die Führung in die Hände einer neuen Generation zu legen”, sagte der 49-jährige Raikes. Doch damit meint er vermutlich eher die Einstellung und weniger das Alter, denn sein Nachfolger Elop ist nur fünf Jahre jünger.

1981 verließ Raikes seinen Posten bei Apple, wo er als Produktmanager für den Excel-Vorläufer Visicalc zuständig war und heuerte in Redmond bei einem etwa 100 Mann starken Unternehmen an. Als er seine Arbeit bei Microsoft aufnahm, war von Office, wie man es seit Jahren kennt, nichts zu ahnen.

Unter Raikes Ägide wuchs diese Anwendung zu einer der am weitesten verbreitetsten Produkte überhaupt heran. Über 500 Millionen Menschen nutzen inzwischen die Software. Und das Unternehmen, dem dieses Produkt entstammt, zählt heute mit 70.000 Beschäftigten weltweit zu den größten IT-Firmen.

Es verwundert daher nicht, dass Raikes eben gerade Office als den Höhepunkt seiner Karriere ansieht. Zusammen mit Steve Ballmer habe Raikes seit einiger Zeit, den Absprung geplant. Was aber kommt nach Microsoft?

Raikes will das ganze offenbar auf sich zukommen lassen, wie er im Interview mit CNet erklärte: “Ich habe mich noch nicht entschieden, aber ziemlich sicher etwas was nicht mit Technik zu tun hat, irgend etwas anderes.”

Silicon-Redaktion

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