BenQ soll Insolvenz verschleppt haben
Die Insolvenz des Handy-Herstellers BenQ Mobile ist ins Visier der Münchner Staatsanwaltschaft geraten. Dabei geht es um den Verdacht auf verspätete Insolvenzantragstellung sowie auf verschiedene Bankrottdelikte.
“Wir haben Ermittlungen aufgenommen”, zitiert die Süddeutsche Zeitung Christian Schmidt-Sommerfeld, den Leitenden Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft München I. Die Untersuchungsbehörde habe bereits Kontakt mit Insolvenzverwalter Martin Prager aufgenommen.
Hintergrund der Ermittlungen seien Vorwürfe, das BenQ-Management habe bereits Woche vor der Pleite von gravierenden Finanzproblemen erfahren und die Zahlungsschwierigkeiten verschwiegen. Weder Prager noch BenQ wollten sich zu den Ermittlungen äußern. Arbeitnehmervertreter reagierten jedoch mit harter Kritik auf die neuen Vorwürfe.
“Wenn sich der Verdacht bestätigt, hat das Management die Beschäftigten über Wochen hinterhältig getäuscht”, sagte Bayerns IG-Metall-Chef Werner Neugebauer gegenüber dem Blatt. BenQ hatte vor einigen Wochen Insolvenzantrag gestellt, nachdem die taiwanesische Mutter BenQ Corp. dem Unternehmen den Geldhahn zugedreht hatte. Zwei Drittel der rund 3000 Beschäftigten in Deutschland haben dadurch ihre Jobs verloren.