Dem Gewinner winken 20 Millionen Dollar für die Erfüllung der Aufgabe, die aber für Teilnehmer eher ein Zusatzansporn sein dürften. “Unser Hauptziel ist nicht einen Profit zu machen, sondern die Forschung für zukünftige Projekte”, meint Dumitru Popescu, Projektleiter der Aeronautics and Cosmonautics Romanian Association (ARCA).
Das am GLXP teilnehmende ARCA-Projekt sei “die Fortsetzung dessen, was wir bislang schon gemacht haben”, so Popescu. Die Rakete HAAS, benannt nach dem österreichisch-rumänischen Raketenpionier Conrad Haas aus dem 16. Jahrhundert, soll von einem Trägerballon aus starten. “Grundsätzlich ist die Technologie sehr ähnlich der in unserem suborbitalen System STABILO”, erklärt Popescu. HAAS wird den ‘European Lunar Explorer’ (ELE) in den Erdorbit bringen, von dem aus ELE die Reise zum Mond antritt. Dafür werde an der Weiterentwicklung von Treibstofftanks und Antriebssystemen gearbeitet. “Wir werden mit neuen Problemen der Flugdynamik umgehen müssen”, nennt Popescu eine weitere Herausforderung. Auch im Bereich Elektronik müsse noch geforscht werden. ELE soll das eigentliche Mondlandemodul der ARCA-Mission, den European Lunar Lander, sicher ans Ziel bringen.
Obwohl die ARCA-Webseite relativ viele Informationen zu den Ansätzen des Teams hat, glaubt Popescu nicht an Ideenklau durch Mitbewerber. “Wir arbeiten meistens sehr schnell”, gibt er einen Grund dafür an. Außerdem sei es wohl effizienter für GLXP-Konkurrenten eigene Ideen weiterzuentwickeln. Das macht ganz eindeutig Micro-Space, das Erfahrung aus dem Rennen um den Ansari X Prize (AXP) für das erste wieder verwendbare bemannte Raumschiff einer Nicht-Regierungs-Organisation mitbringt. Im Vergleich zum AXP wächst das Teilnehmerfeld beim GLXP schnell, knapp sechs Monate nach der Ankündigung gibt es bereits zehn definitive Teilnehmer am Mond-Wettrennen. Um den AXP hatten sich in diesem Zeitraum nur zwei Teams beworben.
Einen interessanten Ansatz hat Team FREDNET, das sich als Open-Source-Teilnehmer positioniert und Linux für die Weltraumerforschung nutzen will. Immerhin eines der Projekte, Team Italia, steht mit Amalia Ercoli Finzi vom Politecnico di Milano unter der Leitung einer Frau. Die Konkurrenz dürfte noch deutlich größer werden, die X Prize Foundation meldet über 560 Interessenten aus mehr als 50 Ländern.
Um die 20 Millionen Dollar des GLXP zu gewinnen, muss ein Team die gestellte Aufgabe bis Ende 2012 erfüllen, bis Ende 2014 ist noch ein reduzierter Preis zu holen. Ferner sind 5 Millionen Dollar für das zweitplatzierte Team im Topf, weitere 5 Millionen werden für die Erfüllung von Zusatzaufgaben vergeben. Auch zusätzliche Preise sind möglich, etwa stellt Space Florida 2 Millionen Dollar in Aussicht, sollte das Gewinner-Fahrzeug aus Florida starten. Den AXP hatte im Oktober 2004 Microsoft-Mitbegründer Paul Allen mit dem SpaceShipOne gewonnen.
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