In einem Blogeintrag des Sicherheitsexperten Toni Koivunen von F-Secure heißt es, dass sich die Infektionen mit dem Conficker-Wurm explosionsartig innerhalb von 24 Stunden vermehrt haben. Die Malware-Forscher des finnischen Antivirusherstellers hatten noch am vergangenen Dienstag eine als “konservativ” bezeichnete Schätzung veröffentlicht, nach der etwa 2,4 Millionen Rechner weltweit mit dem Wurm ‘Conficker’ (‘Downadup’) infiziert seien. Einen Tag später, am 14. Januar, lag die aktualisierte Schätzung bereits bei mehr als 3,5 Millionen PCs.
Das Programm ist in der Lage, Schadsoftware von zahlreichen unterschiedlichen Webservern nachzuladen, so dass man bei F-Secure davon ausgeht, dass auf diese Weise ein neues Botnetz gebildet werden soll. Mikko Hyppönen, Chief Research Officer bei F-Secure, schrieb in seinem Blog, dass die infizierten PCs durchaus das Potential haben ein riesiges Botnet aufzubauen und es so möglich sei über das Botnet massenhaft Spam-Mails zu versenden.
Die im Botnet zusammengeschlossenen Computer könnten jedoch auch zu anderen kriminellen Zwecken missbraucht werden, wie zum Beispiel für Angriffe auf Webserver. Nach den Beobachtungen von F-Secure steht ein Großteil der infizierten Rechner in Unternehmen. Nach Informationen des Sicherheitsspezialisten liegen die Länder China, Brasilien und Russland an der Spitze der infizierten Rechner. In Deutschland wurden bisher rund 4500 IP-Adressen mit infizierten PCs ausfindig gemacht.
Der Conficker-Wurm verbreitet sich über eine von Microsoft in dem außerplanmäßigen Security Bulletin MS08-067 behandelten Sicherheitslücke im Server-Dienst aller Windows-Versionen. Zudem nutzt er auch Wechseldatenträger wie USB-Sticks und Netzwerkfreigaben mit schwachen Passwörtern zur Verbreitung. Viele Business-Anwender haben wahrscheinlich diesen Patch noch nicht aufgespielt, so dass sich der Wurm ungehindert ausbreiten kann. Mit der aktuellen Version des ‘Malicious Software Removal Tool’, welches Microsoft zusammen mit dem Sicherheitsupdate verteilt, kann der Conficker-Wurm erkannt und beseitigt werden.
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