Sachsens Regierung streitet über Qimonda-Rettung

Tillich hatte die Anwendung des Treuhand-Modells für Opel bei Qimonda ins Gespräch gebracht. Jurk will nun prüfen, ob die Idee überhaupt übertragbar ist.

“Im Gegensatz zu Opel ist Qimonda bereits insolvent und produziert nicht mehr”, sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Zudem liege im Gegensatz zum Autobauer bei Qimonda nach wie vor kein konkretes Angebot eines Investors auf dem Tisch.

“Während man bei Opel durch die potenziellen Investoren noch Brücken bauen kann, fehlen derzeit bei Qimonda die möglichen Investoren, zu denen man eine staatliche Treuhandbrücke schlagen kann”, so Jurk. “Außerdem setzt das angedachte Treuhand-Modell eine staatliche Trägerbank voraus.” Sachsen hatte seine massiv in Schieflage geratene Landesbank notverkauft.

Ministerpräsident Tillich hält dagegen die Überführung in eine Treuhandgesellschaft als Weg zur Rettung von Qimonda für möglich. “Was für die einen gilt, muss grundsätzlich auch für uns gelten”, sagte er der Dresdner Morgenpost. Die Lösung soll dem Insolvenzverwalter Zeit für die weitere Suche nach Investoren verschaffen und Qimonda für Interessenten attraktiver machen.

Ein Sprecher von Insolvenzverwalter Michael Jaffé sagte, bislang sei noch kein Investor gefunden worden. Zuletzt konnte Jaffé den Beschäftigten nur wenig Hoffnung machen. Der bislang aussichtsreichste Interessent aus China sei von Jaffé um eine Positionierung gebeten worden. Eine Reaktion stehe aber noch aus, und auch von einem möglichen russischen Interessenten gebe es noch keine Rückmeldung.

Silicon-Redaktion

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  • typisch Dresden, Deutschland, EU
    Das kennt man doch aus Dresden zu Genüge. Unausgereifte Vorschläge, jeder gibt seinen Senf dazu, alles wird zerredet und am Ende verschwindet alles in der Versenkung. Mit den Herausforderungen dieser Wirtschaftskriese kann speziell in Dresden nicht qualifiziert umgegangen werden. Das erlebt man seit über einem halben Jahr, wie Dresden mit dem "Problekind" Qimonda umgeht. Das Schlimme dabei ist, das sich diese Unentschlossenheit bis auf EU-Ebene fortsetzt. Keiner kann oder will erkennen, daß sich Sachsen nach dem Wegfall der Chipproduktion in Dresden nicht nur mit mehr als 10000 Arbeitslosen mehr "rumquälen" muss (Zuliefererbetriebe eingeschlossen), auch Europa macht sich auf diesem Gebiet komplett von Asien abhängig. Was das bedeutet sehen wir doch in der Textilindustrie, ehemals weitverbreitet in Deutschland, heut alles "made in China", billig und schlecht.
    Stecken wir doch in Europa riesige Summen in die Subventionierung der Landwirtschaft; Mikroelektronik, "Schlüsseltechnologien" und solchen Kram braucht hier eh keiner.. Vorwärts Europa zurück zur Gesellschaft der Ackerbauern und Viehzüchter.

  • Qimonda
    Liebe Politiker,
    seien Sie gewiß, daß ich und vieel tausend andere Ex- Qimonda- Mitarbeiter sehr genau beobachten, was seitens der Politik für die Halbleitertechnik in Dresden getan wird. Nach diesen Erkenntnissen werden auch die Kreuzchen bei den Wahlen gesetzt, ganz sicher. Ich zB. war bei der Landtagssitzung, wo es um Qimonda ging. Seitdem weiß ich schon mal sicher, wen ich NICHT wähle...

  • Soso - steht schon wieder Wahlkampf an ?
    Nun ist es wieder soweit. Neue abstrakte Ideen landen auf dem Tisch und Hr. Tillich (CDU) zeigt so offen, dass ein mögliches Scheitern nicht ihm anzulasten ist. Gut - hat er sich doch medienwirksam mit Hr. Putin in Russland getroffen und Kontakte geknüpft. Doch fragt man heute beim Insovenzverwalter (Hrn. Jaffe) nach, hat sich bislang noch kein "potenzieller" Investor aus Russland gemeldet - ist schon komisch.

    Hr. Jurk (SPD) sieht die Sache m.E. realistischer. Ohne Investor läuft hier gar nichts! Und genau an der Stelle ist den Politikern in Sachsen, beim Bund und der EU Versagen vorzuwerfen. Konkrete finanzielle Zusagen sollte es erst geben, wenn ein Investor gefunden ist, aber die möglichen Investoren wollen natürlich vor einer Zusage wissen, welche Mittel sie bekommen. Da beisst sich das Kätzl in den Schwanz. Wären klare Zusagen gemacht worden, wäre die Sache vielleicht auch anders gelaufen.

    Hr. von Gutenberg hat (soweit mein Erfassungshorizont reicht) noch nichts bewegt. Treffen hier, mögliche Unterstützung dort, doch bislang sind alle großen leidenden Firmen ohne Unterstützung abgeblitzt - Qimonda, Arcandor und bald Opel?

    Mir wird hierbei Angst und Bange, stehen doch zig Zehntausende Arbeitsplätze auf dem Spiel! Aber die Politiker spielen ja lieber Banker und haben keine Einkommensprobleme !!!

  • Qimonda - Politiker vor der Wahl
    Ich habe 10 Jahre in dieser Firma gearbeitet, von Siemens angefangen über Infineon und zuletzt Qimonda, in der selben Abteilung.
    Es erstaunt mich nicht, das von der Politik hier in Dresden keine Unterstüzung kommt, man braucht sich nur mal das Theater mit der Waldschlösschenbrücke inkl. des Dynamo Stations hier in Dresden ansehen, was für Zeit, Diskusionen und Geld Sinnlos den Bach herunter gegangen sind.
    (Mit diesen Geld hätte man als Beispiel enige Jugendeinrichtungen hier in Dresden erhalten können.)
    Die Zeit hat man für die Rettung unserer Firma Qimonda nicht mehr, Stichtag ist der 31. Mai, der Mutterkonzern Infineon hat die 300mm Fertigung abgespalten und Qimonda genannt, somit hat man sich des Problems
    entledigt(Siemens-BenQ effekt) und das Problem weiter gegeben,
    zuletzt der Politik oder einen neuen Investor, der ist schon zur Infineon Zeit nicht in Sichtweite gewesen.
    Was jetzt noch folgt ist eine Theateraufführung der Politik vor der Wahl von Tillig, Jurk und Co., auf dem Rücken der 3000 Mitarbeiten die sich in der Auffanggesellschaft befinden und ihr Kreuz unter Garantie nicht
    bei CDU, SPD und FDP machen werden.

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