Erster Blick auf Business Objects 4.0

SAP Cost Saving Guidance

Ende Februar hat SAP die neue Version der Business-Intelligence-Lösung Business Objects mit zahlreichen neuen Technologien vorgestellt. Mit einer neuen Oberfläche will SAP die Suite so einfach wie eine Web-2.0-Anwendung machen.

Rund drei Jahre hat SAP laut eigenen Angaben in die Entwicklung der neuen Version der Business-Objects-Suite (BO) gesteckt. Dabei wurden nicht nur neue Technologien wie mobile Anbindung, In-Memory oder BI-Tools für Soziale Netze eingeführt, sondern SAP hat auch an der Oberfläche und den Nutzerschnittstellen gefeilt. Daher soll uns heute besonders die Oberfläche in BO 4.0 interessieren.

In unserer Bildergalerie zu BO 4.0 werfen wir aber nicht nur einen Blick in eine umfassende BI-Lösung, sondern auch noch einen Blick in die Zukunft. Analysten entwerfen verschiedene Nutzungsszenarien: Verbesserter Kundenkontakt, Informationen zu dem Zeitpunkt, wo sie benötigt werden, Zugriff für Nutzer auch ohne traditionelles BI und natürlich darf auch der Coolness-Faktor den ein mobiles Endgerät verströmt, nicht vergessen werden.

Die neue Schnittstelle soll nicht nur eine größere Zahl von Nutzern erreichen können, sondern sie läuft auch auf einer breiteren Palette von Endgeräten. Mit besonderen Anpassungen an der Benutzeroberfläche lässt sich die Software auch auf mobilen Geräten wie dem iPad nutzen.

SAP-Senior Vice President Dave Weisbeck hofft, damit Business Intelligence einer breiteren Zahl von Anwendern zugänglich machen zu können. In Firmen, die SAPs Business-Intelligence-Software verwenden, arbeiten laut SAP-Schätzungen derzeit nur 10 bis 15 Prozent der Angestellten auch tatsächlich mit diesen Werkzeugen. Die Möglichkeit, Analysewerkzeuge unkompliziert und auf mobilen Geräten nutzen zu können, kann dazu beitragen, dass sich dieser Anteil erhöht.

Hehre Ziele sind das, die sich SAP gesetzt hat, und diese mobile Technologie-Strategie ist sicherlich zukunftsweisend. Allerdings ist das Thema mobiles Business Intelligence noch kaum in der Realität angekommen, wie eine aktuelle Untersuchung des Forrester-Analysten Boris Evelson zeigt.

Allerdings sieht Evelson durchaus Potential und in den nächsten Monaten werde seiner Ansicht nach, die Verbreitung von Tablet PCs die Nutzerkurve von mobilem BI in die Höhe treiben. Aber warum ist die Nutzung gerade unter Anwenderunternehmen so gering? Evelson sieht in der Hauptsache drei Gründe: “Smartphones haben noch keinen geeigneten Formfaktor für mobiles BI, die Business-Cases sind schwer zu erstellen und die Sicherheit der mobilen Geräte ist nach wie vor ein Problem.”

Die neue BI-Software greift zudem auf einige in der jüngeren Vergangenheit vorgestellte SAP-Angebote zurück. Beispielsweise lässt sich das In-Memory-Computing am besten im Zusammenspiel mit der im Dezember vorgestellten High Performance Analytic Appliance (HANA) nutzen. Um mobile BI-Nutzung auf einer Vielzahl von Gerät zu ermöglichen, greift SAP auf die Unwired Platform von Sybase und interaktive Visualisierung zurück. Neben Apples iPad, das SAP selbst massiv einsetzt, gehören dazu auch Geräte mit Microsofts Windows Phone 7 und Android. Für letztere hat SAP zudem eine Kooperation mit Samsung angekündigt.

Eine weitere Neuerung ist die Analyse sogenannter Sozialer Daten. Damit sind Transaktionen und Meinungsäußerungen – also strukturierte und unstrukturierte Informationen – in Blogs, E-Mails und Social Networks gemeint. SAP will die Lösungen als klassische Vor-Ort-Installation, On-Demand-Software, als Teil eines Geschäftsprozesses oder als Hybrid-Lösung anbieten.

Mit Business Objects Event Insight hat SAP zudem ein Produkt vorgestellt, mit dem sich Auswirkungen von Ereignissen auf das Geschäft ermitteln lassen. Die Walldorfer gehen damit auch das Thema Predictive Analysis an, denn auf Grundlage großer Datenmengen aus der Vergangenheit wird auch versucht, künftige Entwicklungen vorherzusagen. Die Neuvorstellung Business Objects Data Services unterstützt diese Bemühungen, indem sie hilft, die Qualität von Daten einzuschätzen und zu verbessern, sowie diese aus unterschiedlichen Quellen zusammenzuführen und in Anwendungsumgebungen zu integrieren.

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