SAP poliert ByDesign mit Feature Pack 3.0

Eine große Zahl der neuen Funktionen in SAP Business ByDesign geht auf Input von Nutzerseite zurück, wie Markus Stahl, Leiter Business Development SAP Business ByDesign, im Gespräch mit silicon.de erklärte. Dafür wurde in einem Idea-Management-Programm das Feedback der Anwender gesammelt. “Wir haben zugesagt, einen großen Anteil dieser Anfragen in die Entwicklung zu geben und für das Feature Pack 3.0 haben wir jetzt rund 500 dieser Anfragen umgesetzt”, so Stahl. Häufig habe es sich dabei um kleinere Anpassungen an der Oberfläche gehandelt, aber auch ganze Reports oder kleinere Geschäftsprozesse seien darüberhinaus in zahlreichen Modulen ergänzt worden.

Neu ist mit dem Feature Pack 3.0 auch ein verbessertes Integrationsszenario mit größeren SAP-ERP-Installationen. Einer der wichtigsten Anwendungsbereiche ist ein Szenario, in dem ein Tochterunternehmen etwas verkauft, für die Leistungserfüllung und den Vorgang aber auch die Konzernmutter benötigt. Mit der neuen Version ist es jetzt deutlich einfacher, die Prozesse der Filiale mit denen bei der Konzernmutter zu verbinden.

“Wir haben uns angesehen, wie läuft zum Beispiel ein logistischer Geschäftsprozess ab. Und dafür haben wir den Prozess durchgängig betrachtet, unabhängig davon, in welcher Umgebung er abgebildet wird”, erklärt Stahl. Dank FP 3.0 könne man das nun konfigurierbar machen. “Man braucht keinen Code, sondern die Prozesse sollen wie Lego-Bausteine aufeinander passen”, erklärt Stahl. Dabei greifen laut Hersteller auch Automatismen innerhalb der einzelnen Anwendungen. So sorgt etwa ein Auftragseingang bei der Tochter, auf der andern Seite für die Belegerzeugung. Für solche Integrationszenarien benötige man laut SAP zwar keine zusätzliche Software, jedoch ist ein passendes Schnittstellenmodul Voraussetzung. Ob dafür weitere Lizenzkosten anfallen, sei laut Stahl davon abhängig, welche Prozesse man integrieren möchte.

Auch eine neue Oberfläche bringt die neue Version mit. Dabei gehe es im Wesentlichen um eine Angleichung der Oberflächen aller On-Demand-Produkte von SAP, das seit kurzem Sales On-Demand lanciert hat. Die Erfahrungen hätten gezeigt, dass es empfehlenswert sei, die Oberfläche hinsichtlich der Nutzerergonomie anzupassen. Nun ist zum Beispiel die Nutzeroberfläche über Skins erweiterbar. So kann ein Anwender der Lösung über Skins den eigenen Brand aufprägen. Eigene Elemente wie Logos oder auch Hintergrundbilder oder Ähnliches passen die Lösung entsprechend den eigenen Vorgaben an.

Mit dem FP 3.0 will SAP aber auch ByDesign als Plattform weiter ausbauen. Zusammen mit dem neuen Feature Pack gibt es auch eine neue Version von SAP ByDesing Studio, der Entwicklungsumgebung für ByDesign. Hier soll es einige neue Features geben, über die Partner schneller Lösungen entwickeln können.

“ByDesign Studio ist von einer sehr hohen Objektorientierung gekennzeichnet und es ist, dank einer hohen Wiederverwertbarkeit von Modulen auch eine sehr effektive Entwicklungsumgebung”, erklärt Stahl. Man müsse also nicht immer wieder “das Rad neu erfinden”.

Partner können nun die Lösung um branchenspezifische Aspekte erweitern. Stahl kann hierfür auch schon erste Beispiele nennen. So hat auf der vergangenen Sapphire das Beratungshaus Accenture eine Branchenlösung für die chemische Industrie auf Basis von ByDesign angekündigt.

Allerdings seien solch umfassende Projekte derzeit noch eher die Ausnahme, betont Stahl. Eher typisch sind Anpassungen kleinerer Partner, wie etwa der Service-Leitstand eines Systemhauses, der es ermöglicht, Wartungsteams zum Beispiel von Windkraftanlagen zu koordinieren.

Im November, zur nächsten Sapphire, werde SAP ein neues Paket schnüren und dann auch den SAP Store, wo diese ganzen Erweiterungen zu haben sind, eingehender vorstellen. Derzeit arbeiten 230 Partner in diesem ‘Ko-Innovationsprojekt’ wie es derzeit SAP-intern genannt wird.

Auch für SAP gilt, kein Store ohne Mobility-Strategie: Mit dem Feature Pack 3.0 hat SAP die Lösung nicht nur für die Nutzung über das iPad optimiert, sondern es auch auf Windows Phone 7 verfügbar gemacht. Eine Version für Android werde später folgen. Offenbar ist das Rechtemanagement auf der quelloffenen Plattform Androids weniger leicht zu implementieren wie auf dem Microsoft-Smartphone-Betriebssystem.

Mit FP 3.0 wird ByDesing auch in den Ländern Australien und Mexico verfügbar. Damit ist das Software-as-a-Service-Angebot im Rahme des kontrollierten Rollouts jetzt in elf Ländern verfügbar.

Silicon-Redaktion

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