“Apples Firmenzentrale gleicht dem Pentagon”
Die futuristische neue Firmenzentrale sorgt für Gesprächsstoff seit Firmengründer Steve Jobs die Pläne beim Stadtrat in Cupertino vorgestellt hat. Bislang wurde der riesige Gebäude-Kringel vor allem mit einem Raumschiff verglichen. Ein renommierter Architekturkritiker zieht jetzt jedoch weniger schmeichelhafte Vergleiche.
Christopher Hawthorne, Architekturexperte der LA Times spricht von einem “unzeitgemäßen Kokon”. Das Gebäude erscheine ihm als “sehr langer Korridor, der sich endlos mit sich selbst verbinde”. Der Bürokomplex erinnere ihn an das Pentagon des Jahres 1943.
Wo Steve Jobs also den Stadtrat von Cupertino mit einem “landenden Raumschiff” faszinierte, sieht Hawthorne Generäle und Spione durch gekrümmte Flure huschen. Möglicherweise hat sich der Architekt bei diesem Bild schlicht von Apple Liebe zur Geheimniskrämerei inspirieren lassen.
Natürlich hat Hawthornes vernichtendes Urteil seinerseits wieder Kritiker auf den Plan gerufen, die argumentieren, der Architekturkritiker wolle sich anhand des prominenten Neubaus mit einer markanten Meinung lediglich selbst in Szene setzen.
Möglicherweise schadet etwas gesunde Distanz aber tatsächlich nicht. Pläne und Bilder des Neubaus waren bei der Veröffentlichung von vielen ähnlich euphorisch begrüßt und bestaunt worden wie neue iGadgets. Oft wurde bei der Begeisterung für das Apple-UFO – ein Bild, das Steve Jobs mit dem üblichen Gespür in Umlauf gebracht hatte – das Naheliegende übersehene. Der Betonkreis ist am Ende auch nur ein Bürogebäude.