CIOs in der Rolle des Schwarzen Peters

Viele IT-Manager hadern mit ihren Chefetagen und Business-Abteilungen. Nach einer aktuellen Umfrage wird CIOs ihrer eigenen Erfahrung zufolge häufig die Rolle des Schwarzen Peters zugewiesen. Zudem werde der Wertbeitrag der IT für das Unternehmen nicht ausreichend wahrgenommen.

Nur in jedem siebten Fall gebe es in der Geschäftsleitung eine adäquate Einschätzung dazu, welchen Wertbeitrag die IT für das Unternehmen leistet, heißt es in der Studie der Ardour Consulting Group. Mehrheitlich fühlen sich die IT-Bereiche unzureichend eingeschätzt, weil ihr Beitrag für den Unternehmenserfolg entweder nur “mit größeren Abstrichen” (34 Prozent) oder “völlig unzureichend” (23 Prozent) wahrgenommen wird.

In den Fachabteilungen genieße der Unternehmensnutzen der IT zwar ein größeres Ansehen als im Top-Management. Aber auch hier gebe es noch Optimierungsbedarf, so die Beratungsexperten. Zwei von fünf IT-Leitern beklagten sich über zu wenig Anerkennung von Seiten der Fachabteilungen.

Grund für dieses negative Image ist nach der Erfahrung der IT-Manager die Tatsache, dass der IT-Organisation bei Problemen häufig der “Schwarzen Peter” zugewiesen werde und auch auf der Kundenseite vielfach wenig Verständnis für technische Schwierigkeiten bestehe. Zudem werde die IT oft nur als Kostenfaktor wahrgenommen.

Dementsprechend beklagt sich die Hälfte der CIOs über eine begrenzte strategische Durchsetzungskraft sowie darüber, dass ihnen eine Funktion als Business Enabler abgesprochen wird. Bei Projekten würde der Erfolg häufig nicht der IT, sondern dem beteiligten Fachbereich zugeschrieben.

Als Ausweg aus dieser Misere haben zwei Drittel der CIOs vor, den Wertbeitrag ihrer Arbeit für das Unternehmen intensiver zu kommunizieren. Zu den weiteren Planungen gehören ein stärkerer Wissenstransfer zu IT-Themen in die Fachbereiche hinein ebenso wie Argumentationshilfen für die Mitarbeiter oder die Erlebbarkeit der IT für die Kunden zu verbessen. Ein Viertel der IT-Chefs hat allerdings resigniert und geht davon aus, dass eine wesentliche Veränderung der Situation vermutlich unrealistisch sei.

Ardour-Geschäftsführer Michael Maicher warnt jedoch davor, vorschnell aufzugeben. “Die Konsequenzen der IT-Verantwortlichen zeigen in die richtige Richtung. Nur über eine intensive und fundierte Kommunikation auf Basis einer wertorientierten Methodik können Geschäftsleitung und Fachbereiche vom Wertbeitrag der IT überzeugt werden.”