Damit die Millionen Besucher der Wiesn nicht nur auf Tischen tanzen oder sich von Fahrgeschäften durchrütteln lassen können, sondern sich auch auf der Theresienwiese verabreden und Fotos oder Videos weiterleiten können, braucht es deutlich mehr als die paar Sendemasten, die ansonsten unter der Bavaria ihren Dienst tun.
Seit mehreren Jahren läuft die gesamte Mobilfunkanlage des Oktoberfestes über die Telekom, die auch für acht weitere Anbieter insgesamt acht zusätzliche Masten auf dem Gelände postiert. Rund 15 Meter sind die Behelfsmasten hoch und sie unterstützen zudem verschiedene Mobilfunkstandards wie GSM oder UMTS.
Die Masten auf der Wiesn sind die “größte Mobilfunk-Sonderversorgung in ganz Deutschland”, erklärt Telekom-Sprecher Udo Harbers. Die zusätzliche Sendeanlage könnte sogar eine kleinere Stadt wie etwa Ingolstadt “problemlos” mit einem Netz versorgen, wie Harbers erklärt. Zwar sei die Anlage über die Jahre kleiner und energieeffektiver geworden, doch der Aufwand ist nach wie vor immens und Jahr für Jahr müssen zusätzliche Antennen auf die Masten montiert werden.
Innerhalb von zwei Wochen werden rund 6 Millionen Menschen über Standgassen und Bierzelte geschleust. Alleine am zweiten Wiesn-Samstag 2010 seien etwa 500.000 Gespräche und 300.000 SMS verschickt worden. Im Vergleich zu 2009 habe sich das Datenvolumen verdoppelt und liegt jetzt im zweistelligen Gigabyte-Bereich. Das liegt aber nicht nur an den hochgeladenen Fotos, sondern auch daran, dass sich viele Geräte automatisch in das datenstärkere UMTS-Netzwerk einwählen. Nachdem der zweite Samstag traditionell fest in italienischer Hand ist, gehen an diesem zweiten Wiesn-Wochenende rund ein Drittel der Gespräche ins Ausland, “bella Italia”.
Die Telekom nennt zwar keine konkreten Zahlen, aber die Behelfsstation zum Oktoberfest, soll einen sechsstelligen Betrag verschlingen. Doch für die Provider ist die Netzabdeckung auf der Wiesn nicht nur eine Prestigefrage, sondern bringt natürlich auch zusätzliche Umsätze.
Doch nicht nur neue Mobilfunkstationen errichtet die Telekom, auch das Festnetz muss deutlich aufgestockt werden, damit Kassen, Medienanschlüsse oder Notrufleitungen gelegt werden können. Rund 20 Kilometer Kupferkabel verlegen die Techniker der Telekom dafür rund um die Wiesn Jahr für Jahr.
Und mit jedem Jahr wird der Bedarf größer, denn immer mehr Menschen sind es gewöhnt, Fotos oder Videos direkt vom Bierzelt auf die bekannten Plattformen zu schicken. Daher muss der größte Mobilfunk-Hotspot Deutschlands jedes Jahr neu geplant und konzeptioniert werden.
Die Planungen und die ersten Berechnungen starten im März. Ab Juni werden Partnerfirmen mit der Aufstellung der Komponenten beauftragt. Ab August wird ohnehin schon fleißig auf der Theresienwiese gewerkelt und parallel zu den Arbeitern, die mit großen Kränen die Wiesenzelte errichten, bauen die Servicetechniker der Telekom die Anlage auf. Die wachen auch während der gesamten Veranstaltung über das Netz und konfigurieren es – wenn nötig – auch im laufenden Betrieb noch um.
Weil das Netz auf dem Oktoberfest nicht durch Interferenzen gestört werden soll, müssen die Masten in der näheren Umgebung in ihrer Sendeleistung herunter geregelt werden. Allerdings gilt das nur für das UMTS-Netz. Die Masten werden von den Rechenzentren der Betreiber aus heruntergefahren und somit entsteht gezielt und nur auf der Wiesen ein UMTS-Funkloch, das dann wiederum von den temporär aufgestellten Behelfsmasten mit sehr kleinen und dafür sehr leistungsfähigen Zellen ausgefüllt wird. So kann das Areal sehr genau versorgt werden und auch Areale in denen erfahrungsgemäß sehr viele Menschen das Netz nutzen. So wird vor allem an den Zugängen zum Oktoberfest sehr viel telefoniert, weil sich die Menschen dann zu Treffen verabreden. Oder auch der Eingangsbereich des Nymphenburg Wein- und Sektzeltes ist ein Ort, an dem sehr viel telefoniert wird.
Trotz allem kann es immer wieder kurzzeitig zu Überlastungen kommen, etwa, dass ein neu eingeschaltetes Handy keinen Empfang bekommt. Dann muss man es einfach noch einmal versuchen, oder sofern man damit keinen wertvollen Sitzplatz in einem Zelt aufgeben muss, den Standort wechseln. Wer in Ruhe und mit guter Netzversorgung telefonieren will, sollte dann vor allem große Menschenansammlungen meiden. Unmittelbar unter einem Mast ist die Abdeckung besonders schlecht, denn die Antennen funken in die Fläche und nicht direkt auf den Boden hinunter.
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