Die Idee mit einer so genannten Betaversion an die Öffentlichkeit zu gehen, ist ungewöhnlich für einen Autohersteller. Tesla will damit auch die eigene Transparenz unterstreichen, die es möglich macht, ein Fahrzeug in einem vergleichsweise frühen Entwicklungsstadium zu sehen. Aktuell gibt es fünf Stück des ‘Tesla Model S Beta 1’ – sie bieten einen detaillierten Eindruck davon, was die ersten Käufer des Fahrzeugs erwartet.
Der Versuch, Oberklasse-Limousine mit Sportwagen zu vereinen geht auf Tesla-CEO Elon Musk zurück, wie Tesla-Mitarbeiter und Testfahrer Graham Sutherland verriet. Demnach will Musk mit dem Model S einen Wagen bauen, der sich wie ein Porsche fährt, aber den Komfort eines Audis bietet.
Wichtiger Bestandteil der Konstruktion des Wagens ist die Batterie, die als eine Art doppelter Boden unterhalb der Fahrerkabine festgeschraubt ist. Der tiefe Schwerpunkt wirkt sich nach Angaben des Herstellers besonders positiv auf die Stabilität des Wagens aus. In der Batterie steckt im Wesentlichen die gleiche Technologie wie in jedem Lithium-Ionen-Akku eines Laptops. Tesla packt je nach Modell Energiespeicher unter den Fahrzeugboden, die es auf eine Leistung von bis zu 85 kWh bringen. Das macht sich vor allem bei der Reichweite bemerkbar.
Tesla wird das Model S in drei verschiedenen Ausführungen anbieten, die sich in der Reichweite unterscheiden: 160, 230 und 300 Meilen – letztere wären rund 480 Kilometer. In der Basisversion soll der Wagen 57.400 Dollar kosten – in der Top-Version mit der längsten Reichweite voraussichtlich 77.400 Dollar. Weitere Unterscheidungsmerkmale der unterschiedlichen Modelle hat Tesla bislang nicht verraten.
Das Inneren des Wagens hat der Hersteller betont schlicht gehalten. Zwar werden auf dem Weg von der Beta- zur Finalversion noch einige Komponenten in der Limousine ausgetauscht – doch die Zielrichtung der Entwickler ist bereits jetzt deutlich zu sehen.
Ein LCD-Display ersetzt die Instrumententafel: Alle Werte werden virtuell dargestellt. Auch alle Infotainment-Systeme werden über einen großen Bildschirm in der Mitte angezeigt und gesteuert. Für die Betaversion nutzt Tesla einen Infrarot-fähigen Touchscreen. Der Hersteller geht jedoch davon aus, dass in der Finalversion ein kapazitiver Bildschirm stecken wird.
Angetrieben wird das System von Nvidias Grafik-Prozessor Tegra2 – wenn das Model S in Serie geht, wird es nach Angaben von Tesla der Tegra3 sein. Als Betriebssystem kommt Linux zum Einsatz.
Noch in diesem Monat soll die Produktion des ‘Model S Beta 2’ beginnen. Dessen Herstellung ist gleichzeitig auch ein Test für das neue Tesla-Werk im kalifornischen Fremont. Anfang des nächsten Jahres soll dann die Produktion der Finalversion starten.
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Man hört zu wenig darüber...
... Schade, dass die Fachpresse ansonsten kaum über dieses Auto berichtet. Stattdessen wird überall nur gebetsmühlenartig wiederholt, dass Elektroautos noch nicht reif für den Massenmarkt seien und zuwenig Reichweite hätten. Hier wurde nun der Gegenbeweis erbracht, aber irgendwie scheint es kaum jemanden zu interessieren...