iPhone 4S: Kritik von Umweltschützern
Anlässlich der Einführung des ‘iPhone 4S’ hat die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) die Apple-Produktstrategie kritisiert. Mit dem neuen Smartphone sorge der Konzern erneut für Millionen ausrangierter Handys bei den Anhängern der Marke.
Dies sei besonders ärgerlich, weil sich die Änderungen neben einer neuen Software-Basis und einer Sprachsteuerung vor allem auf kleinere Veränderungen an der Hardware beschränken, so die DUH. Die meisten neuen Funktionen hätten nach Überzeugung der Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation auch mit einem Update des Betriebssystems auf älteren Modellen genutzt werden können.
Die Kritik am schnellen Modellwechsel von Apple gelte umso mehr, als auch im neuen Modell der Akku nicht vom Nutzer selbst ausgewechselt werden könne. “Wir sind entsetzt, dass der Weltmarktführer erneut mit schlechtem Beispiel vorangeht und die einfachsten Grundregeln von Energie- und Ressourceneffizienz ignoriert. Auch das iPhone 4S ist ein Gerät mit eingebautem Verfallsdatum”, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Pünktlich zur Vorstellung der neuen Generation würden die Akkus der alten Geräte immer schwächer und machten einen Neukauf attraktiver. So werde es auch beim nächsten Mal wieder sein.
Dem Apple-Beispiel, die Akkus fest in die Geräte einzubauen, folgten immer mehr Hersteller. Die DUH fordere deshalb Apple und seine Mitbewerber dazu auf, mit gutem Beispiel voran zu gehen und nur noch Geräte auf den Markt zu bringen, bei denen der Kunde die Akkus selbst wechseln kann. “Eine solche Produktpolitik wäre ein Zeichen. Und sie wäre geeignet, die in Zeiten von Klima- und Rohstoffkrise zunehmend anachronistische Ex- und Hopp-Produktion im Bereich der Elektrokleingeräte einzudämmen”, sagte Resch.
Die Apple-Kunden rief die DUH auf, nicht wegen den geringen Änderungen ein neues Telefon zu kaufen, sondern die Geräte möglichst lange zu verwenden. “Bei der Herstellung verschlingt ein solches Gerät so viel Energie wie in seiner gesamten Lebensdauer”, sagte Steffen Holzmann, IT-Experte der DUH. Damit sei klar, welche Konsequenzen der immer raschere Modellwechsel für Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz habe.