Oracle kauft Endeca
Customer Experience und vor allem Agile BI, also eigentlich zwei Technologien zum Preis von einer, bekommt Oracle mit dem Kauf von Endeca.
Zudem deckt Endeca viele verschiedene Kundensegmente ab, auch das ein großer Vorteil für Oracle. Endeca bietet zwei Such-Fähigkeiten an: Zum einen richtet es sich an ein Publikum, das Suchen auf E-Commerce-Seiten startet. Zum anderen an Organisationen, die Anwendungen für Unified Information Access bauen.
Und diese beiden Ausrichtungen ergänzen Oracle auch im Bereich Customer Experience. Oracle selbst nennt diesen Kauf einen Gewinn für Suche und die Analyse von unstrukturierten Informationen. Möglicherweise reagiert Oracle mit dieser Übernahme auch auf
HPs Kauf von Autonomy.
Details über diese Übernahme wurden nicht bekannt. Sie werde voraussichtlich noch in diesem Jahr abgeschlossen sein. Endeca bietet MDEX, eine Suchmaschine für unstrukturierte Informationen wie Mails oder Text-Daten. Daneben führt Endeca auch die analytische Anwendung Latitude und ein Produkt für Customer Experience Management namens InFront CEM.
Nachdem Unternehmen immer mehr mit immer größeren Datenmengen zu tun haben, versuchen neben Oracle auch HP, IBM und SAP entsprechende Lösungen anzubieten, um aus diesen Daten möglichst schnell exakte Daten herausziehen zu können.
Zusammen mit dem Oracle-Produkt ATG Commerce und den Lösungen für Business Intelligence (BI) werden die Endeca-Tools zu einer “Suite analytischer Tools” werden, die strukturierte und unstrukturierte Daten korrelieren und analysieren können. Außerdem sind industriespezifische Analytic-Anwendungen geplant. Zudem kauft Oracle auch 600 neue Kunden, darunter Walmart, Toyota oder Ford.
Der Forrester-Analyst Brian Walker erklärt in einem Blog, dass diese Übernahme für bestehende Endeca-Anwender sein Gutes hat, denn es bedeutet, dass “Endecas Schizophrenie zwischen Suche und BI jetzt aufgelöst ist”. Die Produkt-Strategie, so erwartet das Walker, sollte jetzt unter Oracle auf mehrere Märkte angewandt werden.
Walker vermutet weiter, dass Oracle als nächstes den Hersteller Heiler kaufen wird, um Product Content Management und Katalog Management – beides ist auch in Endeca nicht sonderlich gut abgebildet – verbessern zu können.