Damit schreibt das Unternehmen einen Gewinn von 1,12 Milliarden Euro. Das ist deutlich mehr als im Vorjahr, als Infineon bei einem Umsatz von 3,29 Milliarden Euro 660 Millionen Euro Gewinn verbuchen konnte. Damals konnte der Konzern zum ersten Mal seit längerem wieder einen Gewinn melden. Zu diesem Ergebnis trug allerdings auch der Verkauf der Mobilfunksparte an Intel bei.
Trotz eines vergleichsweise schwachen vierten Quartals erreicht Infineon damit ein Rekordjahr. So stieg der Umsatz zwar von 1,038 Milliarden Euro auf 1,043, der Konzernüberschuss ging jedoch um 34 Prozent auf 125 Millionen Euro zurück. Mit dem Thema Dividende erklärt Infineon, der Aufsichtsrat habe sich noch nicht mit diesem Thema beschäftigt.
Doch die Zukunftsaussichten für Infineon sind etwas eingetrübt: “Wir sind natürlich nicht immun gegen Konjunkturschwankungen”, so der Vorstandschef Peter Bauer. Die langfristigen Aussichten seien jedoch gut. Infineon will sich weiterhin in der von der Währungskrise offenbar unbeeinflussten Autobranche engagieren. Damit rüstet sich der Hersteller gegen die starken Schwankungen am Halbleitermarkt. Auch Industrie- und Sicherheits-Chips sollen hier ihren Beitrag leisten.
Dennoch rechnet man bei Infineon mit einem Umsatzrückgang von etwa 5 Prozent für das Geschäftsjahr 2011/2012. Hatte im aktuellen Geschäftsjahr die operative Marge noch fast 20 Prozent betragen, werde diese in den nächsten zwölf Monaten auf 15 bis 10 Prozent schrumpfen. Dafür sei der Abschwung in der Industrietechnik verantwortlich.
Auch angesichts eingetrübter Aussichten will Infineon wie im vorangegangenen Geschäftsjahr auch im aktuellen Geschäftsjahr 887 Millionen Euro in Zukunftstechnologien investieren. Man sei von dem “langfristigen Wachstumspotenzial der Zielmärkte überzeugt” und die Investitionen würden langfristiges Wachstum des Unternehmens sichern.
Die neue Organisationsstruktur scheint zudem für den Halbleiterproduzenten Sinn zu machen. Erst im Oktober hatte Infineon einen neuen Vorstand für Vertrieb und Strategie installiert. Jetzt wird aber die Spartenstruktur erneut umgestaltet. So stößt ab Januar mit Arunjai Mittal der vierte Vorstand in das Führungsgremium der Siemensausgründung vor. Mittal war bislang Chef für Industrie und Multimarket (IMM). Die Gruppe IMM wird künftig in die Gruppen Energiemanagement und Multimarket (PMM) und Industrielle Energiesteuerung (IPC) aufgeteilt. Damit, so Bauer, könne Infineon schneller und flexibler auf Kundenwünsche reagieren.
Mittal werde sich vor allem um die Märkte in Asien kümmern. Denn hier und besonders in China sieht der Hersteller großes Wachstumspotential. Daher, so Aufsichtsratschef Wolfgang Mayrhuber, habe man sich entschlossen einen weiteren Vorstandsposten ins Leben zu rufen. Mittal, der nicht mit dem gleichnamigen indischen Stahlriesen verwandt ist, fällt auch die Verantwortung für Akquisitionen zu. Dass dem gelernten Elektroingenieur so viele Aufgabengebiete zufallen, könnte darauf hindeuten, dass der 51-Jährige als Kronprinz aufgebaut werden soll. Mittal hatte damit auch den Finanzchef Marvo Schröter ausgebotet, der daraufhin als Finanzchef abgetreten ist.
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