In einer weltweiten Betrachtung kommt der Marktbeobachter Gartner zu der reichlich unspektakulären Prognose, dass in den nächsten 12 Monaten, die IT-Budgets nicht steigen werden.
Die weltweite Krise und die verhaltenen Aussichten dämpfen offenbar die Budgets. In der Studie ‘CIO-Agenda’ zeigt Gartner auch auf, welche IT-Themen und welche Business-Themen für die CIOs in den nächsten Monaten am wichtigsten sind.
“Die CIO Agenda für das Jahr 2012 zeigt, dass CIOs glauben, dass Kunden-Erfahrung die größten Möglichkeiten für IT-gestützte Innovation bietet”, so der Gartner-Analyst Dave Aron. Doch dieses Ergebnis bleibt natürlich auch nicht ohne Folgen. “So wie die Business-Manager das Potential von Technologien einschätzen, Kunden-Kanäle zu transformieren, scheinen sie ihre ursprüngliche Sicht auf die konventionellen Ideen der IT hinter sich gelassen zu haben.”
Allerdings lässt die Gartner-Agenda auch zahlreiche Fragen offen. Zum Beispiel, wie sich die IT-Technologie-Prioritäten mit denen des Business in Einklang bringen lassen. Etwa, wie lassen sich mit Cloud Computing Business-Prioritäten, wie etwa die Nummer eins unter den Business-Prioritäten, das “Unternehmenswachstum”, erreichen? Kann die Cloud (immerhin schafft es diese Technologie auf Rang 3) dabei helfen, Kunden anzuziehen und zu halten?
Eine Art Erklärung dafür gibt Mark McDonald, Fellow bei Gartner: “Die Rolle der Technologie im Unternehmen wird wichtiger. Das bedeutet jedoch nicht, dass auch die Rolle der IT-Organisation innerhalb des Unternehmens bedeutender wird.” Die CIOs würden sich nicht mehr länger darauf konzentrieren, mit IT operationale Aufgaben zu automatisieren, verschiedene Bereiche zu integrieren oder zu kontrollieren. Effektive CIOs würden hingegen “Technologie verwenden, um damit das Unternehmen zu verstärken”.
Weltweit wird laut Gartner das IT-Budget lediglich um 0,5 Prozent wachsen. Die Regionen Europa und Nordamerika hingegen werden einen Rückgang verzeichnen, glauben die von Gartner befragten CIOs.
Vor einigen Wochen kam Capgemini in der jährlichen IT-Trends-Studie zu dem Schluss, dass in Deutschland, Österreich und der Schweiz 38 Prozent der CIOs davon ausgehen, 2012 über größere Budgets zu verfügen als 2011. Im vorangegangenen Jahr waren es lediglich 35 Prozent, die von größeren IT-Budgets ausgingen.
23 Prozent rechnen dagegen mit Kürzungen (Vorjahr 21 Prozent), während 33 Prozent der CIOs gleichbleibende Ausgaben budgetiert haben (Vorjahr 39 Prozent). Die Auswirkungen der Krise schlagen sich, sofern es denn welche geben sollte, erst 2013 mit Kürzungen und Stagnation in den Budgets nieder, geben die CIOs an.
Im Vergleich mit Österreich und der Schweiz ist Deutschland am besten aufgestellt: 40 Prozent der CIOs steht mehr Geld zur Verfügung (Österreich 36 Prozent, Schweiz 32 Prozent) und lediglich 22 Prozent müssen Ausgaben kürzen (Österreich 23 Prozent, Schweiz 26 Prozent).
“Deutschland hat die Finanzkrise gut überstanden und außerdem sind viele Unternehmen jetzt besser auf schwierige Situationen vorbereitet. Deshalb ist die Hoffnung groß, dass auch die Eurokrise gemeistert werden kann”, sagt Dr. Peter Lempp, COO der Geschäftseinheit Package-Based Solutions bei Capgemini. Von Capgemini wurden jedoch lediglich Verantwortliche aus Großunternehmen befragt.
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