Prozessbeginn Java gegen Android
Seit heute verhandeln Google und Oracle den hochkarätig besetzten Prozess um die Verwendung von Java in dem Mobilfunk-Betriebssystem Android.
Es ist der Auftakt einer juristischen Auseinandersetzung zwischen Oracle, das mit Sun Microsystems auch die Programmiersprache Java übernommen hat und Google, das mit Android angeblich widerrechtlich Teile dieses Codes verwendet. Es wird erwartet, dass auch die jeweiligen CEOs der beiden Unternehmen in den Zeugendstand treten.
Im August 2010 klagte Oracle gegen Google. Angeblich würde die Code-Basis von Android auch sieben Patente im Besitz von Oracle verwenden. Damit würde Google geistiges Eigentum von Oracle verletzen. Google hingegen sieht sich im Recht und erklärt, Oracle könne ohnehin nicht einzelne Teile von Java mit einem Copyright schützen.
Von den ursprünglich geforderten 6,1 Milliarden Dollar für sieben Patente, sind bis zum Prozessbeginn jedoch lediglich zwei übrig geblieben. Jetzt fordert Oracle noch etwa eine Milliarde Dollar als Schadensersatz.
Der Prozess unter dem Richter William Alsup in San Francisco soll voraussichtlich acht Wochen dauern. Die Verhandlung ist in drei Phasen eingeteilt: Copyright, Patente und Schadenersatz. Am Freitag, 13. April, ist die Frist für eine außergerichtliche Einigung ungenutzt verstrichen.
Im Zuge des Prozesses wird voraussichtlich auch Oracle-CEO Larry Ellison als Zeuge auftreten und dem Gericht erklären, warum Oracle Sun Microsystems gekauft hat und wie wichtig Java für das Geschäftsmodell von Oracle ist.
Larry Page hingegen wird dem Gericht Googles Strategie für Android darlegen. Dabei wird wohl auch die Übernahme von Motorola Mobility eine Rolle spielen. Auch über Umsätze und Gewinne bei Android wird Page sprechen.