Kaspersky: Mac hinkt Microsoft zehn Jahre hinterher
Apple hat laut Eugene Kaspersky heute dieselben Probleme wie Microsoft vor zehn bis zwölf Jahren. Er fordert von Apple mehr Investitionen in die Sicherheit seiner Software. Es soll auch häufiger Updates bereitstellen.
Eugene Kaspersky, CEO von Kaspersky Labs, wirft Apple vor, dass dessen Mac-Plattform im Bereich Computersicherheit zehn Jahre hinter Microsoft zurückliegt. Das sagte Kaspersky auf der Sicherheitskonferenz InfoSecurity 2012 in London im Gespräch mit Computer Business Review (CBR). Das Unternehmen aus Cupertino könne noch einige Dinge von seinem Konkurrenten lernen.
“Sie werden schon bald erkennen, dass sie dieselben Probleme haben wie Microsoft vor zehn bis zwölf Jahren”, so Kaspersky. “Sie werden die Häufigkeit von Updates ändern und mehr in Sicherheits-Audits ihrer Software investieren müssen.”
“Das ist das, was Microsoft früher nach Vorfällen wie Blaster und anderen Würmern getan hat, die in kurzer Zeit Millionen von Computern infizierten”, ergänzte Kaspersky. “Sie hatten viel Arbeit mit der Prüfung des Codes, um Fehler und Anfälligkeiten zu finden. Jetzt ist es Zeit für Apple, dasselbe zu tun.”
Kasperskys Kritik wurde durch den Mac-Trojaner Flashback ausgelöst, der zwischenzeitlich mehr als 600.000 Macs infiziert haben soll. Apple hat zwar inzwischen die Sicherheitslücken, die die Malware ausnutzt, geschlossen, und auch ein Werkzeug zum Entfernen von Flashback bereitgestellt. Kritisiert wurde Apple von Sicherheitsexperten aber dafür, dass die Anfälligkeiten nicht früher beseitigt wurden.
Trotz dieser Verbesserungen erwartet Kaspersky, dass Apples Erfolg dazu führen wird, dass Macs häufiger zum Ziel von Malware-Angriffen werden. “Cyberkriminelle haben jetzt erkannt, dass Macs ein interessantes Gebiet sind. Wir haben jetzt mehr Malware, es ist nicht nur Flashback oder Flashfake”, sagte Kaspersky gegenüber CBR. “Willkommen in Microsofts Welt, Mac. Sie ist voll von Malware.” Ein Apple-Sprecher wollte das Interview mit Eugene Kaspersky nicht kommentieren.
Ähnlich hatte sich jüngst auch Sophos geäußert. “Cyberkriminelle sehen Macs als leichtes Ziel, da ihre Eigentümer in der Regel keine Antiviren-Software nutzen und insgesamt als wohlhabender als der typische Windows-Anwender gelten”, sagte Graham Cluley, Senior Technology Consultant bei Sophos. Laut Untersuchungen des Unternehmens läuft Mac-Malware auf 2,7 Prozent aller Systeme.
[mit Material von Josh Lowensohn, News.com]
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