Längst haben noch nicht alle Unternehmen eine Mobil-Strategie entwickelt, geschweige denn implementiert. Dennoch kommt derzeit kaum ein Unternehmen darum herum, den Mitarbeitern in irgend einer Weise, mobilen Zugriff zu gewähren, oder das Arbeiten mit privaten Geräten (BYOD) zu erlauben.
Laut der aktuellen IDC-Studie „Managing Mobile Enterprises – Unternehmen im Spannungsfeld von Mobilität, Collaboration und Consumerization (BYOD) in Deutschland 2012“ sind es im Schnitt 54 Prozent der Belegschaft, die zumindest teilweise Mobil arbeiten. Aber auch wenn der Einsatz nur sporadisch erfolgt, brauchen auch diese Mitarbeiter parallel zu ihrer stationären Infrastruktur mobile Lösungen. Laut IDC haben nun bereits 40 Prozent der Unternehmen aktiv eine Strategie für solche mobilen Lösungen entworfen und auch bereits implementiert.
Innerhalb des nächsten Jahres werden weitere 50 Prozent eine entsprechende Strategie implementiert haben. Nur 9 Prozent wollen sich damit noch länger als ein Jahr Zeit lassen. Wie Jennifer Waldeck, IDC-Analystin, erklärte, gebe es unter den befragten Unternehmen keines, das überhaupt nicht beabsichtige, eine Mobil-Strategie einzuführen.
Aber was erwarten sich die Business-Entscheider von einer mobilen Infrastruktur? Am häufigsten wird der Zugriff auf Unternehmensdaten und –applikationen, unabhängig von Zeit, Aufenthaltsort und Gerätetyp (50%) genannt. Die Vereinfachung von Geschäftsprozessen (49 %) und der Unterstützung der Mitarbeiter im Tagesgeschäft (46 %) folgen auf den Rängen zwei und drei.
Dabei ist die Mobilität der Mitarbeiter für die Business-Entscheider nicht das wichtigste Thema. Nach wie vor steht hier die bessere Unterstützung der Geschäftsprozesse auf Rang eins. Auf Platz zwei steht die IT-Sicherheit und erst an dritter Stelle folgt die Mobilisierung der Mitarbeiter. Für IT-Entscheider hat das mobile Enterprise sogar noch weniger Bedeutung. Der CIO beschäftigt sich vorrangig mit Cloud-Initiativen (46 %), der Verbesserung der IT-Sicherheit (44 %), Senkung der Kosten (35 %), Unterstützung von Geschäftsprozessen (25 %). Erst auf Rang 5 folgt mit 24 Prozent die Mobilität der Anwender.
Dennoch ist das Thema für Unternehmen so wichtig, dass Unternehmen nicht nur vermehrt Geräte und die entsprechende Infrastruktur bereitstellen oder auch private Geräte unterstützen, sondern in diesem Bereich die Budgets sogar “erhöhen, oder erstmalig investieren”, wie Waldeck betont.
Carl Mühlner, Vorsitzender der Geschäftsführung Damovo, erklärte im Rahmen der Vorstellung der Studie in München, dass die Mitarbeiter in den Unternehmen mit Tablets und Smartphones sozusagen gezeigt haben, welches Potential in diesen Plattformen steckt. Inzwischen jedoch haben das auch Unternehmen erkannt. Nun sei es wichtig, eine umfassende Strategie zu entwerfen, die nicht nur einzelne Bereiche wie etwa den Vertrieb abdeckt, sondern das gesamte Unternehmen und zwar auf allen Ebenen und in allen Bereichen. Mühlner sieht in der Ausstattung der Mitarbeiter auch einen hohen emotionalen Bonus, der für zufriedene und damit leistungsfähige Mitarbeiter sorgt.
Derzeit sind knapp ein Viertel der mobilen Geräte im Unternehmen privat angeschafft, wie IDC in der Erhebung zeigt. Doch innerhalb der kommenden 24 Monate erwarten die Befragten einen Rückgang auf 20 Prozent. Waldeck führt das eben auf den höheren Reifegrad in den Unternehmen zurück. Denn Unternehmen gehen das Thema jetzt aktiv an und stellen eine eigene Infrastruktur bereit. “Sobald die IT-Abteilungen auch die benötigte Infrastruktur bereitstellen, die Bedürfnisse der Anwender einbeziehen und ihnen zudem mehr Mitspracherecht gewähren, sehen die Mitarbeiter demnach für die Zukunft einen geringeren Bedarf, ihre eigenen Geräte mitzubringen und für Unternehmenszwecke einzusetzen, als das aktuell der Fall ist”, kommentiert Waldeck.
Dem stehen jedoch auch einige Punkte entgegen. Als wichtigsten Hemmschuh nennen die befragten Unternehmen die Sicherung der mobilen Daten in Netzwerken. Auf Rang zwei folgt die Sicherung der Daten auf den mobilen Geräten. Die Erhöhte Gefahr von Angriffen durch öffentlicher Hotspots oder WLANs sorgt die Unternehmen ebenso wie die Sicherstellung der Trennung von Privatem und Geschäftlichem. Auch das Fehlverhalten der Anwender ist ein Punkt, der die Einführung von mobilen Technologien hemmt.
Doch genau hier sieht Waldek eine Chance im Post-BYOD-Zeitalter. Denn durch die Einführung von entsprechender Infrastruktur durch die Unternehmen lassen sich viele diese Punkte viel besser angehen, als mit Privaten Geräten. So sorgen heute etwa Sandboxing-Lösungen für die Trennung von privat und Business. Auch Compliance-Richtlinien lassen sich durch Firmengeräte viel besser umsetzen. “Das fängt damit an, dass die Geräte einen Passwortschutz bekommen”, so Waldeck. Das vielleicht etwas früh ausgerufene ‘Ende’ von BYOD bringt damit für alle beteiligten Vorteile. (IDC formuliert hier etwas vorsichtiger und spricht davon, dass BYOD den Zenit durschritten hat.) Die Anwender müssen ihre Geräte nicht mehr selbst warten und pflegen und die Unternehmen erlangen so ein zusätzliches Maß an Sicherheit. BYOD ist für IDC lediglich ein Mittel zum Zweck.
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