Die glorreiche Zukunft des Mainframe

Ein System z Mainframe von IBM. Quelle IBM

Auch wenn Mainframes durchaus teuer sind, IBM etwa spricht nicht gerne über die Kosten von größeren Installationen, kann es durchaus sein, dass diese als Dinosaurier verschriene Plattform in manchen Umgebungen durchaus günstiger zu betreiben ist, als ein Rechenzentrum mit Standard-Servern.

Ein Mainframe kostet mindesten das Doppelte eines ‘normalen’ Servers und diese Tatsache dürfte wohl einer der Hauptgründe sein, warum sich viele Unternehmen gegen einen Mainframe entscheiden.

Das Beratungshaus Robert Frances Group (RFG) zeigt in einer Studie dass es durchaus Anwendungen gibt, in denen ein Mainframe in der Gesamtkostenrechnung günstiger davon kommt. “RFG sieht, dass es mehr als 100 Proezent teuerer ist, distributed Database-Servings auf verteilten x86-Umgebungen zu unterhalten, als diese auf einer gemeinsamen DAtenbankplattform zu konsolodieren, und dabei zEnterprise als Datenbankserver zu verwenden.”

Doch es geht nicht nur um die Kosten. Laut einer BMC-Studie unter Mainframe-Nutzern, scheint die Migrationswilligkeit bei diesen sehr gering zu sein. Vor allem die hohe Verfügbarkeit, Sicherheit, Performance und die zentralisierte Datenhaltung sorgen dafür, dass die Anwender an dieser Plattform festhalten wollen.

Kostenvergleich Mainframe zu x86 als Datenbank-Server. Quelle: RFG

Laut BMC-Studie sehen daher 90 Prozent der Mainframe-Anwender in dieser Plattform eine Langzeitlösung. Zudem sind auch 50 Prozent der rund 1300 Befragten davon überzeugt, dass auch künftig weitere Workloads auf dem Mainframe Einzug halten werden. 69 Prozent der Anwender wollen auch 2012 am Mainframe fest halten, weil sie die Kosten eindämmen wollen. 2011 lag der Anteil lediglich bei 60 Prozent. Disaster Recovery und Application Modernization sind etwa für ein Drittel der Unternehmen wichtige Themen.

Doch auch wenn der Mainframe als sehr zuverlässig gilt, mussten doch 39 Prozent der Nutzer mit ungeplanten Auszeiten klar kommen. Doch lediglich 10 Prozent der Befragten hatte durch diese Ausfälle auch spürbare Konsequenzen. Meist waren Hardware-Fehler (31 Prozent) die Ursache. 30 Prozent berichten von Software-Fehlern.

Nach den wichtigsten Motivationen für das Mainframe-Investment befragt, erklärten 74 Prozent die hohe Verfügbarkeit und 70 Prozent die starke Sicherheit als wichtigste Themen. Zentralisiertes Data-Serving und Transaktionale Performance sehen 69 beziehungsweise 65 Prozent der Anwender als wichtige Pro-Mainframe-Argumente.

75 Prozent der Nutzer machen sich jedoch Sorgen darüber, geeignetes Personal zu finden. Interne Trainings, Neueinstellungen und Outsourcing sind die wichtigsten Gegenmaßnahmen für den Mainframe-Fachkräftemangel. Zudem wollen mehr als die Hälfte der Nutzer, dass die Mainframe-Verwaltung in den Unternehmens-Management-Prozess besser integriert wird.

Auch die Experton Group sieht in Mainframes für manche Anwendungen eine günstigere Alternative und bescheinigt der Plattform auch weiterhin eine große Zukunft. Allerdings sieht die Experton-Group durchaus die Personalfrage als Risiko. Dem lasse sich jedoch auch mit Software-Automatisierung beikommen. Vor allem große Datenbank-Server und Cloud-Umgebungen eigneten sich sehr gut für den Einsatz auf dem Mainframe.

Auch CA bescheinigt dem Mainframe in der weltweit durchgeführten Untersuchung “The Mainframe as a Mainstay of the Enterprise 2012” eine tragende Rolle für “Wachstum und Innovation” von Unternehmen.

Von CA heißt es dazu: “In diesem Zusammenhang bestätigen 33 beziehungsweise 56 Prozent der Befragten aus Deutschland und über 80 Prozent der weltweiten Teilnehmer, dass Großrechner eine strategische bzw. eine wichtige strategische Komponente ihrer gegenwärtigen und künftigen IT-Strategie sind. Knapp ein Drittel der deutschen Befragten (31 Prozent) und 46 Prozent der weltweiten Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie in den nächsten zwölf bis 18 Monaten beabsichtigen, in Mainframe-Software zu investieren. In Großrechner-Hardware wollen in diesem Zeitraum 44 Prozent der deutschen Befragten vermehrt investieren.

Auch das Personal-Problem sieht man bei CA: Weltweit gaben laut CA-Mainframe-Studie weltweit 7 Prozent und in Deutschland lediglich 8 Prozent der Teilnehmer an, dass sie „sehr große Schwierigkeiten“ bei der Suche nach Mainframe-Nachwuchs hätten. Dagegen berichteten 65 Prozent der deutschen Befragten von “einigen Schwierigkeiten” bei der Suche Mainframe-Experten.

Damit liegt Deutschland vier Prozent über dem internationalen Durchschnitt mit 61 Prozent. Generell lässt sich Folgendes beobachten: Trotz der weiterhin bestehenden Herausforderung, geeignetes Personal für den Großrechner zu rekrutieren, fühlen sich viele Unternehmen für die Übergangsphase gewappnet – auch wenn die Rekrutierung von geeigneten Fachkräften länger als angenommen dauert.

Redaktion

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