Mit Blick auf den “harten Wettbewerb in der Branche” sagte Suri gegenüber dem Nachrichtendienst Bloomberg: “Die USA sind sicher eine Chance, also werden wir da sein.” Der US-Kongress hatte Anfang Oktober in einem Bericht offiziell vor Produkten und Dienstleistungen der chinesischen Unternehmen Huawei und ZTE gewarnt. Sie seien vermutlich nicht frei von staatlichen Einfluss und würde deshalb die nationale Sicherheit bedrohen.
US-Unternehmen, die Telekommunikations- und Netzwerkausrüstung von Huawai und ZTE erworben haben oder kaufen wollten, stehen nun vor dem Problem, dass sie sich nach einem neuen Partner umsehen müssen. Hier will NSN in die Bresche springen. Der Zeitpunkt ist günstig; mit dem Schritt auf den US-Markt könnte Nokia Siemens Networks sein schwächelndes Geschäft wieder ankurbeln.
NSN plant dafür, das weniger lukratives Geschäft in Afrika sowie dem Nahen Osten aufzugeben und den Schritt nach Nordamerika zu wagen, wo die Verkäufe von Netzwerkausrüstung für schnelle Verbindungen zuletzt allerdings um sechs Prozent gefallen sind. Diesen Trend will es umkehren und durch erhöhte Marketingausgaben versuchen, den lukrativen Markt für Datendienste in der Region zu erschließen.
Beispielsweise berichtet Bloomberg, dass die Deutsche Telekom als Mutter von T-Mobile USA sowie AT&T Aufträge zum Aufbau größerer, schnellerer Mobilfunknetze für ihre Millionen Kunden vergeben werden. Angeblich wollen sie in den nächsten drei Jahren zusammen 14 Milliarden Dollar in ihre Netze investieren.
Bei der Auftragsvergabe käme NSN auch zugute, dass andere Mitbewerber wie Alcatel-Lucent derzeit mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Laut Bloomberg führt das französisch-amerikanische Unternehmen aktuell Finanzierungsgespräche mit der New Yorker Investmentbank Goldman Sachs, um sein unrentables Geschäft abzufangen.
Das Joint Venture Nokia Siemens Networks kämpft selbst seit langem mit Problemen. Seit der Gründung im April 2007 hat NSN keinen Gewinn gemacht. Das Gemeinschaftsunternehmen wurde für Siemens und Nokia zum Milliardengrab. Als Ursachen nennen Branchenbeobachter in erster Linie den scharfen Preiskampf mit dem chinesischen Rivalen Huawei sowie Managementfehler.
[Mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
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