IBM rückt Nanophotonik in greifbare Nähe

Über die Integration von optischen Komponenten ermöglicht IBM laut eigenen Angaben eine Datentransferrate von 25 GBit/s. “Silicon Nanophotonics” soll laut IBM Engpässe in großen Datenzentren verhindern.

Die Forscher konnten nun erstmals die Technik “CMOS Integrated Silicon Nanophotonics” in einem Chip umsetzen, der in einem Standard-Fertigungsverfahren mit 90 Nanometer Strukturbreite herzustellen ist.

IBMs Nanophotonik-Abteilung hatte die Technik bereits 2010 in Grundzügen vorgestellt, war damals aber noch weit von einer kommerziellen Produktion entfernt. Dieser kommen sie jetzt schon deutlich näher, auch wenn die Fertigungstechnik noch erheblich hinter dem aktuellen Stand von 22 nm wie bei Intels Prozessorengeneration “Ivy Bridge” zurückliegt.

Neben optischen Komponenten kann der Chip mit Wavelength Division Multiplexing (WDM) aufwarten, das mehrere gleichzeitige Datenströme über einen Wellenleiter ermöglicht. Die Datenraten von 25 GBit/s hoffen die IBM-Forscher durch technologische Verbesserungen und parallele Kommunikationskanäle noch weiter erhöhen zu können. Die Forschung gehört zu den laufenden Bemühungen von IBM, die Computing-Leistung trotz der physikalischen Einschränkungen durch das Mooresche Gesetz zu erhöhen.

IBM hat den aktuellen Stand der Forschung in einem Papier für das International Electron Devices Meeting der IEEE vorgestellt. Der Silizium-Nanophotonik-Chip soll vor allem dazu beitragen, Datenstau in großen Rechenzentren und Supercomputern verhindern.

“Das wird uns helfen, ein wesentliches Problem der Branche zu beheben”, erklärte Solomon Assefa, Nanophotonik-Forscher bei IBM Research, gegenüber VentureBeat. “Wenn Sie heute eine Google-Suche starten, dann geschieht das in einem großen Rechenzentrum, nicht in einem einzelnen Chip. Die Daten sind hier und dort zu finden, und sie erfordern die Vermittlung über schnelle Interconnects.”

Silicon Nanophotonics verspricht eine schnellere, günstigere und energieeffizientere Lösung. “Wir haben es auf der kleinsten Ebene gebaut, auf der diese Komponenten Licht leiten können”, sagte Assefa. “Die Technik ist bereit für den großen Auftritt.”

Die Entscheidung, wie sie in Produkte umzusetzen ist, steht jedoch noch aus. Laut Assefa wird die Technik “in wenigen Jahren” für Kunden verfügbar sein.

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

Redaktion

Recent Posts

KI-Strategie: Klarna schafft 1.200 SaaS-Dienste abKI-Strategie: Klarna schafft 1.200 SaaS-Dienste ab

KI-Strategie: Klarna schafft 1.200 SaaS-Dienste ab

Mit genKI gerät die Ära von Software as a Service ins Wanken. Die Alternative sind…

1 Tag ago
Verschmelzen zweier Hochtechnologien: Quanten und KIVerschmelzen zweier Hochtechnologien: Quanten und KI

Verschmelzen zweier Hochtechnologien: Quanten und KI

Event: Anwendertagung und Fachausstellung "Quantum Photonics" am 13. und 14. Mai 2025 in Erfurt.

2 Tagen ago
Vier neue EU-Regelwerke verändern den rechtlichen Rahmen für vernetzte Produkte grundlegendVier neue EU-Regelwerke verändern den rechtlichen Rahmen für vernetzte Produkte grundlegend

Vier neue EU-Regelwerke verändern den rechtlichen Rahmen für vernetzte Produkte grundlegend

Mit dem Cyber Resilience Act, dem Data Act, der Produktsicherheitsverordnung und der neuen Produkthaftungsrichtlinie greift…

2 Tagen ago

Deutsches KI-Startup Brain4Data statt digitalen Assistenten für KMU mit genKI-Funktionen aus

Fred, der KI-gesteuerte digitale Assistent, nutzt den Generative AI Service der OCI und die Oracle…

4 Tagen ago

Malware-Ranking März: FakeUpdates dominiert in Deutschland

Cyberkriminelle verstärken Angriffe mit FakeUpdates und RansomHub als Schlüsselwerkzeuge.

4 Tagen ago

Künstliche Intelligenz als Gamechanger

"Der wahre Mehrwert von KI entsteht durch die Integration unternehmenseigener Daten", sagt Mike Sicilia von…

1 Woche ago