Kosten-Nutzen-Vergleich: IT-Freelancer vor Festangestellten
Eine Studie der Hochschule Ludwigshafen hat das Preis-Leistungs-Verhältnis von IT-Freelancern im Vergleich zu neu rekrutierten Festangestellten unter die Lupe genommen. Der Vergleich zeigt, dass IT-Freelancer bei Projektlaufzeiten von bis zu 25 Monaten besser abschneiden.
Zwei von drei Befragten – überwiegend Mitarbeiter aus Großunternehmen – gaben zudem an, dass ein Freelancer generell schneller produktiv wird als ein Festangestellter. Nach Einschätzung der Mehrheit benötigt ein IT-Freelancer im Durchschnitt einen Monat bis er produktiv arbeitet, ein Festangestellter dagegen drei Monate. Als produktiv galt in der Erhebung ein Mitarbeiter, der eigenständig und ohne wesentliche Rückfragen Aufgaben in gewünschter Qualität und in vorgegebener Zeit löst.
“Außerdem werden ihnen noch andere Stärken zugeschrieben”, sagt Romana Reeb, Studienautorin und Masterstudentin an der FH Ludwigshafen. Viele Unternehmensentscheider hätten beispielsweise im Vorfeld der Studie angegeben, dass Freelancer über eine ausgeprägte Problemlösungskompetenz verfügten und zudem im Hinblick auf ihr Fach- und Anwendungswissen Festangestellten häufig überlegen seien. Grund sei hier möglicherweise, dass Freelancer während ihrer zahlreichen Projekteinsätze ihr Fachgebiet aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln kennenlernen, so Reeb.
Ein weiteres Ergebnis der Untersuchung zeigt, dass die Beschäftigung von Freiberuflern als Form der Personalbeschaffung an Bedeutung gewinnt. So lieferte die Frage nach dem Anteil der Freelancer in der IT-Belegschaft ein überraschendes Ergebnis. Denn nach Auskunft der Befragten machen IT-Freelancer heute bereits über 20 Prozent aus. Bislang gingen Personalexperten meist davon aus, dass Freelancer rund zehn Prozent der IT-Mitarbeiter ausmachen.
Daran wird sich voraussichtlich auch zukünftig wenig ändern: Nach mehrheitlicher Einschätzung der Studienteilnehmer werde der Anteil von Freelancern in Unternehmen in den nächsten drei Jahren gleich hoch bleiben oder weiter steigen.
Die wissenschaftliche Studie wurde im Rahmen einer Masterarbeit am Lehrstuhl für Personalmanagement der Fachhochschule Ludwigshafen erstellt. Auftraggeber war der deutsche Personaldienstleister Etengo.