openSUSE erwägt Wechsel von MySQL auf MariaDB

Bei openSUSE scheint man nun ebenfalls darüber nachzudenken, den MySQL-Fork MariaDB als Default-Datenbank-Management-System zu verwenden. Und die Gründe dafür sind nicht nur darin zu suchen, dass die Community Oracles Haltung gegenüber der eigenen quelloffenen Datenbank MySQL misstraut.

“Ursprünglich war dafür, Oracles MySQL als Default beizubehalten, um es konservativ und stabil zu halten, aber über die Jahre hat sich gezeigt, dass auch MariaDB stabil ist und in jüngster Zeit, hat sich gezeigt, dass sie sogar einige Sicherheitsprobleme schneller gefixt haben”, erklärt der OpenSUSE-Entwickler Michal Hrušecký.

Anders als Jaroslav Reznik, besetzt Hrušecký keine offizielle Rolle bei openSUSE. Doch er verwendet ähnliche Argumente wie der Fedora-Projektmanager Reznik, der ebenfalls den Wechsel vorgeschlagen hat und bislang keine nennenswerte Opposition zu seinem Vorschlag erfuhr. Daher scheint es ausgemachte Sache zu sein, dass Fedora auf MariaDB als Default DBMS umschwenkt.


Man sei prinzipiell nicht unglücklich mit MySQL, doch MariaDB würde einige Vorteile mit sich bringen, ohne aber unangenehmen Nebeneffekte zu haben. Und nach wie vor könnten Anwender sich dann ja auch für MySQL entscheiden, falls sie das wünschen. Bei Fedora plant man jedoch auch kein MySQL mehr auszuliefern. Natürlich könnten Anwender nach wie vor MySQL selbst herunterladen und installieren.

Doch offenbar ist man bei openSUSE nicht ganz so begeistert über den Vorschlag. Die meisten geben zu bedenken, dass es für den nächsten Release von openSUSE 12.3, der im März erwartet wird, vermutlich schon zu spät ist. Zumal ist ja die erste Beta-Version bereits veröffentlicht.

In der Debian-Community gibt es ähnliche Diskussionen, die bislang aber noch nicht zu einem native Port von MariaDB geführt haben.

Vor einigen Wochen hatte das Online-Lexikon Wikipedia mit der Migration von MySQL auf MariaDB Schlagzeilen gemacht. Sollte Fedora den Schritt wagen, könnte eines Tages vielleicht auch Red Hat Enterprise Linux diesen Wandel mitmachen und spätestens dann werden vermutlich viele weitere Projekte diesem Beispiel folgen.

[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]

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Redaktion

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