silicon.de: Herr Gürtler, mit Windows 7 hatte Microsoft 2009 vermutlich das letzte klassische PC-Betriebssystem auf den Markt gebracht. Kann man denn aus ihrer Sicht die beiden Windows-Versionen überhaupt noch in einem Atemzug zusammen nennen?
Gürtler: Mit Windows 8 haben wir Windows tatsächlich neu erfunden. Dabei bietet es gleichzeitig die für Windows bekannte universelle Nutzbarkeit. Windows 8 sorgt für eine noch bessere Leistung und Systemstabilität: Der PC startet schnell, Anwendungen werden rascher ausgeführt, und der gesamte Betrieb ist noch sicherer. Windows 8 treibt die Entwicklung innovativer Hardware und neuer Formfaktoren voran, wie wir mit Blick nach Las Vegas und den dort neu vorgestellten Devices gesehen haben. Wir leben in einer Multi-Device Ära, in der Konsumenten nicht ein sondern gleich mehrere Geräte wie PC, Tablet, Smartphone und Laptop besitzen. Der Anwender erwartet, dass diese Geräte unkompliziert miteinander kommunizieren können. Mit Windows 8 ist das nun noch einfacher möglich. Zudem haben wir eine eigene Design-Philosophie entwickelt und eine einheitliche Benutzeroberfläche über alle Plattformen hinweg etabliert. Das sorgt für eine noch intuitivere Bedienung innerhalb der Windows Welt.
silicon.de: Viele haben im Geiste bereits die Post-PC-Ära eingeläutet. Aber stimmt das denn? Sind nicht nach wie vor die Mehrzahl der Windows-Nutzer und natürlich der Nutzer von Endgeräten trotzdem noch im weitesten Sinne Desktop-Nutzer. Wie würden denn Sie die aktuelle Lage beschreiben?
Gürtler: Wir befinden uns in einer Übergangsphase vom Personal Computer zum Personalized Computing. Wir sprechen dabei vom Zeitalter der PC Plus Ära. Ein Plus an Formfaktoren und Endgeräten erweitert die technologische Benutzererfahrung. Und ein nie dagewesener Grad an Personalisierungs- und Vernetzungsmöglichkeiten bietet einen barrierefreien Zugang zu Daten und Inhalten – egal wo und wann. Der Trend geht ganz klar in Richtung Mobile Devices. Die BITKOM prognostizierte jüngst eine Umsatzsteigerung im Bereich der Tablets um mehr als 40 Prozent für das kommende Jahr. Die Analysten von IDC sprechen davon, dass die Verbreitung von Smart Connected Devices bis 2016 um 14 Prozent wachsen wird. Wir sehen eine außerordentlich große Nachfrage nach touchfähigen Windows 8 Devices und auch Unternehmen zeigen starkes Interesse an Windows 8 Tablets. Dataport arbeitet für die Stadt Hamburg an einem konkreten Vorschlag zur Integration von Windows 8 Tablets in bestehende IT-Strukturen für 2013.
silicon.de: Windows 7 hatte damals, vor allem auch in Unternehmen, einen fulminanten Start hingelegt. Windows 8 scheint ein Erfolg zu werden, liegt aber dennoch etwas hinter Windows 7, was die Verkaufszahlen angeht. Was sind ihrer Meinung nach die Gründe dafür?
Gürtler: 60 Millionen verkaufte Lizenzen innerhalb der ersten zwei Monate nach Launch sprechen für sich und damit sind wir mit Windows 7 längst auf Augenhöhe. Wir haben mit Windows 8 auch in Deutschland einen sehr erfolgreichen Start hingelegt. Gerade mit Blick auf die vielen neuen Windows 8 Geräte wird dieser Effekt in den nächsten Wochen und Monaten noch einmal kräftig anziehen. Das Feedback vom Handel, den App-Partnern und Unternehmen zeigt, dass wir uns mit Windows 8 auf dem richtigen Weg befinden. Die Belebung des Software- und Hardwaregeschäfts im Handel ist deutlich spürbar und wird durch unsere Einführungsangebote noch verstärkt. Windows 8 Pro führt bei Amazon seit Wochen die Verkaufscharts im Bereich Software an. Unsere App Partner sind sehr zufrieden mit dem Start von Windows 8 und verzeichnen bis zu fünfstellige Download-Zahlen. Und auch Unternehmen setzen zunehmend auf Windows 8. Unterstützung bei ihren Migrationsprojekten erhalten sie von unseren 38.000 gezielt geschulten Microsoft Partnern hierzulande.
silicon.de: Was natürlich als erstes auffällt ist die neue Oberfläche von Windows 8. Sehen sie bei Business Anwendern dadurch erhöhten Schulungsbedarf?
Gürtler: Generell empfiehlt sich bei jedem Softwarewechsel, den Mitarbeitern eine Einführung zu geben. Windows 8 ist intuitiv und lässt sich optimal per Touch, Maus oder Keyboard bedienen. Im Rahmen unseres Programms “Living with Windows” haben wir beobachtet, dass die Anwender sich in der Regel innerhalb weniger Tage an die neue Oberfläche gewöhnt haben und die neuen Funktionen schnell schätzen lernen. Zudem ist das Interesse und der Wunsch, mit Windows 8 Devices im Unternehmen zu arbeiten sehr groß. 32 Prozent der Büroangestellten bevorzugen ein Windows basiertes Tablet vor Android und iOS, wie die Ergebnisse des aktuellen Forrester’s Forrsights Workforce Employee Survey ergaben.
silicon.de: Mit Windows 8 bricht Microsoft auch mit anderen Traditionen, etwa der, selbst keine eigene Hardware auf den Markt zu bringen. Das ist für die Verbraucher interessant, doch einige Hardware-Partner hatten das damals für keine gute Idee gehalten. Wenn Sie jetzt nach der Markteinführung in den Channel schauen und auch auf die OEM-Partner, wie ist da die Stimmung?
Gürtler: Den Handel belebt die Windows 8 Produktwelt mit einer Bandbreite an innovativen Geräten und Formfaktoren. Bis heute wurden mehr als 1.700 Geräte für Windows 8 und Windows RT zertifiziert. Laut einer Studie des Analystenhauses Context waren in der Launchwoche 41 Prozent aller von Europas TOP IT-Distributoren verkauften PCs Windows 8 Geräte. Die PC Verkäufe in Europa stiegen in dem Zeitraum um 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Unsere Hardware Partner verzeichnen eine große Nachfrage nach Windows 8 touchfähigen Geräten. Wir freuen uns sehr über die Bandbreite neuer Geräte, die unsere Partner mit Windows 8 auf den Markt bringen. Das zeigt deutlich die positive Resonanz auf unser neues Betriebssystem.
silicon.de: Herr Gürtler, wir danken für das Gespräch.
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Der Teaser hält nicht, was er verspricht. Wieder nur eine ausweichende Antwort hinsichtlich Surface und der OEM. Aber gut, was soll Microsoft selbst auch dazu sagen?...