WLAN-Datensammlung: Google zahlt 7 Millionen Dollar an US-Bundesstaaten

Die WLAN-Datensammlung von Street-View-Fahrzeugen empörte Datenschützer auf der ganzen Welt. Quelle: ZDNet.
Die WLAN-Datensammlung von Street-View-Fahrzeugen empörte Datenschützer auf der ganzen Welt. Quelle: ZDNet.

So verpflichtet sich der Suchriese im Rahmen des Vergleichs, das unerlaubte Mitschneiden von Daten einzustellen und seine Mitarbeiter zu Datenschutzfragen zu schulen. Die Einigung betrifft die Daten, die Google zwischen 2008 und 2010 bei weltweiten Street-View-Fahrten aus ungesicherten WLAN-Netzen aufgezeichnet und gespeichert hatte. Sie enthielten unter anderem E-Mails, Textnachrichten und Passwörter. Damals gab das Unternehmen an, die Informationen seien irrtümlicherweise mitgeschnitten worden. Trotzdem rief das Vorgehen Regulierungsbehörden weltweit, unter anderem auch in Europa, auf den Plan.

“Wir arbeiten hart, um beim Datenschutz alles richtig zu machen”, heißt es in einer Pressemeldung von Google. “In diesem Fall war uns das nicht gelungen, weswegen wir unsere Systeme verbessert haben, um dieses Problem zu lösen. Die Projektleiter wollten diese Daten gar nicht und haben sie nicht benutzt oder auch nur angeschaut.”

Google muss die mitgeschnittenen Daten nun vernichten und ein Weiterbildungsprogramm für seine Mitarbeiter zum Thema Schutz von Verbraucherdaten einrichten. Zudem stimmte das Unternehmen zu, landesweit Verbraucher mit Anzeigen darüber zu informieren, wie sie selbst ihre Daten schützen können. Die Schulungen muss Google über einen Zeitraum von zehn Jahren anbieten.

“Verbraucher haben ein Recht darauf, dass ihre wichtigen persönlichen und finanziellen Daten vor einer ungewollten und missbräuchlichen Nutzung durch Firmen wie Google geschützt sind”, sagte Eric Schneiderman, Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaats New York. Der Vergleich gehe auf die Datenschutzprobleme ein und verteidige die Rechte der Nutzer, deren Daten ohne Erlaubnis mitgeschnitten worden seien.

Außer New York schlossen sich auch die Bundesstaaten Alaska, Arizona, Arkansas, Colorado, Connecticut, Delaware, Florida, Hawaii, Illinois, Iowa, Kalifornien, Kansas, Kentucky, Louisiana, Maine, Maryland, Massachusetts, Michigan, Mississippi, Missouri, Montana, Nebraska, Nevada, New Jersey, New Mexico, North Carolina, North Dakota, Ohio, Oklahoma, Oregon, Rhode Island, South Carolina, Tennessee, Texas, Vermont, Virginia und Washington dem Vergleich an.

Die Federal Communications Commission (FCC) hatte im vergangenen Jahr eine Geldstrafe von 25.000 Dollar gegen Google verhängt. Grund dafür war allerdings nicht die Datensammlung an sich. Stattdessen soll der Suchkonzern die Ermittlungen der Behörde vorsätzlich behindert und verzögert haben.

[mit Material von Casey Newton, News.com]

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Redaktion

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