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Arbeitsbedingungen: Fair Labor Association meldet Verbesserungen bei Foxconn

Fließbandarbeiterinnen in einem chinesischen Foxconn-Werk (Screenshot: Liu Jiayi, News.com)
Fließbandarbeiterinnen in einem chinesischen Foxconn-Werk (Screenshot: Liu Jiayi, News.com)

Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf einen Untersuchungsbericht der FLA. Probleme bereiten dem Unternehmen aber offenbar noch die gesetzlichen Arbeitszeitbegrenzungen in China.

Dem Bericht zufolge hat Foxconn die Sicherheitsbedingungen verbessert. Dazu gehören Tests der Sprinkleranlagen für den Brandschutz und die Einrichtung zusätzlicher Fluchtwege. Außerdem seien inzwischen mehr Arbeiter auch in Gewerkschaften organisiert. Dafür leisten die Arbeiter noch immer zu viele Überstunden.

“Der vielleicht schwierigste Punkt – die Einhaltung der chinesischen Arbeitszeitgesetze – ist noch in Bearbeitung”, teilten die Arbeitsschützer mit. “Die FLA ist weiterhin mit Apple und Foxconn in Kontakt, um die Fortschritte zu überwachen und zu prüfen.”

Foxconn hat laut FLA die wöchentliche Arbeitszeit inzwischen auf 60 Stunden reduziert. Die gesetzliche Obergrenze in China liegt allerdings bei 40 Stunden. Darüber hinaus dürfen Mitarbeiter im Durchschnitt pro Woche bis zu neun Überstunden leisten.

Foxconn-Fabrik Shenzhen

“Wir arbeiten sehr hart und versuchen, diese Verpflichtung einzuhalten, aber es wird schwer”, sagte Foxconn-Sprecher Louis Woo im Gespräch mit Bloomberg. “Einige Punkte sind kompliziert, weil wir mehr Zeit brauchen.”

Nach Angaben der Arbeitsrechtler hat Foxconn an drei Standorten alle Betriebspraktika eingestellt. In einer Fabrik in Yantai im Nordosten Chinas hatte die FLA im Oktober Praktikanten im Alter von 14 Jahren gefunden.

Allerdings wurden bei den jüngsten Besuchen der FLA auch neue Probleme entdeckt. An einigen Arbeitsplätzen ist demnach die Beleuchtung unzureichend und der Lärm zu hoch. Apple sei darüber informiert worden, so die FLA.

Die Inspektionen bei Foxconn begannen im vergangenen Jahr, nachdem Apple im Januar 2012 der Fair Labor Association beigetreten war. Zuvor hatte der iPhone-Hersteller bei eigenen Kontrollen arbeitsrechtliche Verstöße wie Kinderarbeit festgestellt. Foxconn war in den Monaten davor wegen einer Selbstmordserie unter seinen Mitarbeitern auch immer wieder in den Schlagzeilen. Zwischen Anfang 2010 und Anfang 2012 sollen sich mindestens 16 Beschäftigte der Foxconn-Fabrik in Shenzhen das Leben genommen haben. Dort arbeiten mehrere Hunderttausend Menschen.

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Redaktion

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