Apples “Billig”-iPhone nicht gerade günstig
Aus der Apple-Lieferkette kommt jetzt die Bestätigung für die seit Wochen schwelenden Gerüchte rund um ein Low-End-iPhone von Apple. Doch wie der CEO des Auftragfertigers Pegatron jetzt mitteilt, wird auch dieses Apple-Gerät nicht wirklich billig sein.
Bei Apples kolportierten Billig-iPhone handle es sich eher um ein Mittelklassegerät, so der T. H Tung, CEO des Auftragsfertigers Pegatron
bei einem Aktionärstreffen. Gemäß den üblichen Marktpreisen, rangiere Apples Low-End-iPhone eher in der Mittelklasse. Diese Aussage meldet die China Times und auch der japanische Blog Macotakara.
Pegatron fertigt neben anderen Unternehmen für Apple. CEO T.H Tung sieht den Preis für das so genannte Billig-iPhone eher als “ziemlich hoch”. Eine Zahl oder auch eine Preisspanne wollte er aber nicht nennen. Dennoch halte er den von Apple anvisierten Preis für gerechtfertigt: Smartphones könnten schließlich viel mehr als gewöhnliche Feature Phones, sagte er.
Pegatron hat zuletzt von einer Diversifizierung bei Apple profitiert: Der Konzern fürchtete eine übermäßige Abhängigkeit von seinem hauptsächlichen Fertigungspartner Foxconn. Deshalb wurden zunehmend Aufträge an andere Fertigungsunternehmen vergeben.
Tatsächlich soll Pegatron vor allem das kommende günstigere iPhone für Apple fertigen, wie das Wall Street Journal im Mai berichtete. Kurz zuvor hatte das Unternehmen noch angekündigt, die Zahl seiner Mitarbeiter in der zweiten Hälfte 2013 um 40 Prozent vermehren. Der Grund könnte natürlich die dann anlaufende Apple-Produktion sein.
Apple hat Gerüchten um ein “Billig-iPhone” mehrfach eine Absage erteilt. Man sei viel mehr an Gewinnen als an ein paar Prozentpunkten Marktanteil interessiert, hieß es im Januar. Schon um diese Aussage von Marketingchef Phil Schiller nicht relativieren zu müssen, ist Apple-CEO Tim Cook sicher daran gelegen, von einem “Mittelklasse-iPhone” zu sprechen. Zudem ist “billig” ein Adjektiv, mit dem Apple wohl grundsätzlich ungern in Verbindung gebracht wird, um sein Image nicht aufs Spiel zu setzen. Die endgültige Terminologie darf mit Spannung erwartet werden.
2009 hatte Tim Cook schon einmal selbst Gerüchten um ein “Billig-iPhone” widersprochen. Als Beispiel für ein “billiges” Produkt nahm er die damals noch beliebten Netbooks. Es handle sich um zweitklassige Erzeugnisse mit schlechter Software, leistungsschwacher Hardware und zu kleinen Tastaturen sowie Displays, die nicht die Erwartungen der Käufer erfüllten. Apple habe andere Vorstellungen von einem günstigen Notebook.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDnet.de]
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