Linux-Kernel 3.10 veröffentlicht
Der Linux Kernel 3.1 liegt jetzt nach nur neun Wochen Entwicklungszeit vor. Verbesserter Support für SSD-Cache und Treiber für neue Grafikkarten, sowie mehr Sicherheit im Dateisystem XFS zählen zu den wichtigsten Neuerungen.
Der oberste Kernel-Wächter, Linus Torvalds hatte im Vorfeld des neuen Linux Kernels 3.10 ein Machtwort gesprochen. Die Entwickler würden zu viele “nichtkritische Beiträge” einsenden. Daher würde die Code-Basis ständig anschwellen. Eine ausgesprochene Warnung hat offenbar Wirkung gezeigt. Nach dem siebten Release Candidates hat Torvalds nun die finanle Version des Kernel 3.10 frei gegeben. Und der Umfang des Codes entspricht nun etwa dem der Vorgänger-Versionen.
Wie Torvalds erklärt, habe es durchaus Diskussionen gegeben, ob nicht noch eine weitere Vorabversion nötig sei. Doch dann habe man sich dagegen entschieden. Etwa zwei Drittel der Patches würden Treiber betreffen.
Die wohl wichtigste Neuerung im Kernel 3.10 ist Bcache. Mit Bcache lässt sich ein Datenträger als Daten-Cache für ein langsameres Speichermedium einrichten. Hat man zum Beispiel eine schnelle SSD und eine langsamere HDD kann man häufig benötigte Daten in dem schnellen SSD-Cache zwischenspeichern und so den Zugriff beschleunigen. Bcache ist neben DM-Cache (seit Kernel 3.9) das zweite Cache-Framework, das Einzug in den Linux-Kernel hält. Noch ist aber nicht geklärt, welche Technologie nun überlegen ist.
Neu ist auch die Unterstützung für neue Grafikkerne aus Radeon Grafikkarten. Mit einer Schittstelle für den Video-Beschleuniger Unified Video Decoder kann Linux jetzt mit der neuen Generation der AMD-GPUs.
Erweitert wurde auch das Dateisystem Btrfs. Die Ablage der Metadaten in dem nach wie vor experimentellen Dateisystem ist jetzt eleganter und performanter gelöst. In dem Dateisystem XFS sorgen jetzt Checksummen in den Metadaten für mehr Sicherheit vor Datenverlust. In beiden Fällen müssen diese Funktionen jedoch eigens aktiviert werden.
Ebenfalls neu in Version 3.10 ist der Support für Tail Loss Probe (TLP), über das HTTP-Verbindungen beschleunigt werden sollen. TLP, das von Google-Entwicklern stammt, soll im TCP-Stack effizienter mit verlorenen Paketen umgehen können.