Nicht nur eine wachsende Bedrohungslage, sondern auch neue gesetzliche Bestimmungen, etwa beim Datenschutz bewegen offenbar immer mehr Unternehmen dazu, über einen Versicherungsschutz für die IT nachzudenken. Laut Informationen des Bundeskriminalamtes wurden 2012 60.000 Cyber-Verbrechen gemeldet.
Schätzungen gehen jedoch davon aus, dass nur jeder 1000. Vorfall auch tatsächlich gemeldet wird. Sicherheitsexperten sehen in der Industrie in dieser Frage ein “massives Schweigen“. Der bayerische Wirtschaftsverband vbw schätzt, dass der deutschen Volkswirtschaft auf diese Weise jährliche Schäden in Höhe von 50 Milliarden Euro entstehen.
“Wir sehen Cyber-Versicherungen als großen Wachstums-Markt”, so Hartmut Mai, Chief Underwriting Officer bei der Gruppe Allianz Global Corporate & Specialty AG (AGCS) vor Journalisten. “Wenn meine Produktionslinien still stehen, weil mein Cloud-Provider, die Daten, die ich gespeichert habe, nicht verfügbar machen kann, dann kann das schon mal existenzbedrohend sein”, so Mai weiter.
In den USA ist man hier offenbar schon deutlich weiter. Wie Mai erklärt. Versicherungen sammeln hier jährlich rund 1,3 Milliarden Dollar an Versicherungsprämien ein. In Kontinentaleuropa seien es dagegen lediglich 150 Millionen Euro (192 Millionen Dollar). Deutschland geben Unternehmen zwischen 50 und 70 Millionen Euro im Jahr für Cyber-Versicherungen aus.
Und hier wittert Europas größter Versicherer natürlich Morgenluft beziehungsweise zweistellige Wachstumsmöglichkeiten: “Wir sehen den Markt bei 700 bis 900 Millionen Euro bis 2018.” Die Allianz will natürlich mit diesem Markt wachsen und der Versicherer strebt einen Marktanteil von etwa 20 Prozent an.
Die Allianz hat zudem verschiedene Produkte zusammen gebündelt und will noch in diesem Jahr Online-Händlern, Banken oder Telekommunikationsunternehmen einen jährlichen Beitrag zwischen 50.000 bis 90.000 Euro eine Deckungssumme bei Cyber-Vorfällen zwischen 10 und 50 Millionen Euro anbieten.
Wie die Agentur Reuters berichtet, will die Allianz dieses Angebot im Laufe des Jahres in Europa, Australien und Neuseeland auf den Markt bringen. Einige Regioinen in Asien sollen 2014 anvisiert werden.
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