Software AG zügelt Optimismus
Die Software AG muss die Erwartungen an das Gesamtjahresergebnis eindampfen. Offenbar verzögern sich einige Großaufträge. Daher werde man sich eher am “unteren Ende” der Jahresprognose bewegen.
Die Unsichere Konjunktur macht auch der Darmstädter Software AG zu schaffen. Das Unternehmen nennt bei der Vorstellung der Zahlen für das erste Halbjahr 2013 am Donnerstag “mögliche Verschiebungen großvolumiger Lizenzverträge”. Daher könnten die Jahresergebnisse der Software AG auch am unteren Ende der prognostizierten Spanne liegen. Dennoch will die Software AG an der Prognose festhalten. Auch der Branchenprimus SAP musste erst vor wenigen Tagen im Bereich Softwarelizenzen eine leichte Abkühlung hinnehmen.
Auch bleibt die Software AG mit einem Umsatz von 237,7 Millionen Euro im zweiten Quartal (minus 8 Prozent) hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Der Lizezenzumsatz bewegt sich mit 75,8 Millionen Euro knapp unter dem Vorjahresergebnis von 76 Millionen.
Dennoch ist Karl-Heinz Streiblich optimistisch. Ein großer Vertrag im Bereich Business Prozess Excellence (BPE) konnte erst nach dem Quartalsabschluss unterzeichnet werden. Doch dank dieser Verschiebung “sind wir sehr gut in das zweite Halbjahr gestartet”, so Streiblich in einer Mitteilung zu den Quartalszahlen.
Neue Ausgaben im Vertriebs- und Marketing jedoch drücken den Gewinn der Software AG von 57,1 Millionen im ersten Quartal 2013 auf 44,4 Millionen Euro. Auch der Nettogewinn fällt von 37,5 Millionen im Vorjahreszeitraum auf 28,8 Millionen Euro. Hier allerdings erfüllt die Software AG die Prognosen der Analysten. Das sind 0,34 Euro Gewinn pro Aktie, was einen Rückgang von 21 Prozent bedeutet.
Zuletzt hatte die Software AG mit Long Jump, Alphabet und dem Geschäftsbereich Apama von Progress in rascher Abfolge mehrere Unternehmen übernommen. Im Gespräch mit silicon.de gesteht Software-AG-CTO Wolfram Jost: “Das war relativ schnell hintereinander, wir werden weiterhin Akquisitionen durchführen jedoch nicht mehr in dieser Geschwindigkeit.”
“Diese Übernahmen erlauben uns unsere Nutzer-Basis und unser Produktportfolio auszubauen”, so Streiblich. Vor bei BPE, einem Fokus-Bereich der Software AG, sieht sich Streiblich gut für künftiges Wachstum aufgestellt. Die Börse jedoch teilt diesen Optimismus nicht und das Papier des zweitgrößten deutschen Software-Herstellers fällt um vier Prozent.