BlackBerry PlayBook ohne Zukunft
Möglicherweise markiert der Weggang von David Smith, dem Verantwortlichen für das BlackBerry-Playbook, endgültig das Aus für das BlackBerry-Tablet.
David J. Smith soll schon vor einigen Wochen bei dem kanadischen Hersteller gekündigt haben. Smith war für 2011 auf den Markt gekommene Tablet BlackBerry Playbook verantwortlich gewesen. Wie das Wall Street Journal berichtet, soll Smith in den vergangenen Wochen in anderen Bereichen tätig gewesen sein.
Erst vor weinigen Wochen hatte CEO Thorsten Heins angesichts enttäuschender Quartalszahlen angekündigt, dass das Playbook kein Update auf Blackberry 10 mehr bekommen werde. In der Vergangenheit hatte Heins jedoch betont, eine Neuauflage zu planen. In den drei vorangehenden Monaten hatte das Unternehmen noch einmal 100.000 Tablets absetzen können. Für den Sanierer Heins scheinen das jedoch zu wenige zu sein.
Heins zufolge war es nicht gelungen, Blackberry 10 zufriedenstellend auf der Playbook-Hardware zum Laufen zu bringen. Das Tablet, das aktuell den BB10-Vorgänger Playbook OS 2.1 nutzt, soll angeblich weiter unterstützt werden – neue Funktionen aber scheinen in der aktuellen Situation aber eher unwahrscheinlich.
Schon öfter ist Heins durch Tablet-kritische Bemerkungen aufgefallen. Unter anderem glaube er nicht, dass diese Hardware-Kategorie langfristig bestehen wird: “Tablets sind in fünf Jahren nutzlos.” Zur Tablet-Strategie von Blackberry äußert er sich nur zurückhaltend – etwa mit der Formulierung, man suche hier nach einem Weg, wie schon bei Smartphones Software und Dienste miteinander zu verbinden.
Trotz anhaltend schlechter Zahlen bittet Heins die Aktionäre weiter um Geduld – man sei dabei, einen dreistufigen Plan umzusetzen. Der fokussiert sich offenkundig auf Smartphones, Smartphone-Software und Smartphone-Dienste.
Das Tablet Playbook hatte von Anfang an unter lückenhafter Software und späten Aktualisierungen zu leiden gehabt. So fehlte zum Start die Möglichkeit des E-Mail-Zugriffs, wenn man es nicht mit einem Blackberry-Smartphone koppelte. Einen E-Mail-Client reichte der Hersteller erst mit Version 2.0 im Februar 2012 nach.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]