US-Cyberattacken gegen Russland, China und Iran
Verschiedene US-Geheimdienste sollen im Jahr 2011 insgesamt 231 Cyberattacken gegen China, Nordkorea, Russland und Iran geführt haben.
Wieder einmal zitiert die Washington Post aus dem Fundus von NSA-Mitarbeiter Edward Snowden. Demnach sollen im Jahr 2011 US-Geheimdienste 231 Cyberattacken gegen verschiedene Nationen ausgeführt haben. Laut einem Bericht der Washington Post sollen sich die Angriffe in erster Linie gegen China, Iran, Nordkorea und Russland.
Unter dem Codenamen “Genie” sollen US-Spezialisten in ausländische Netzwerke eingebrochen sein. Für das Programm sollen insgesamt 652 Millionen Dollar zur Vefügung gestanden haben. Unter diesem Programm wurden die Angegriffenen Rechner, Router oder Firewalls mit einer “ausgefeilten Malware” infiziert. Ziel sei es gewesen, diese Netze unter Kontrolle zu bringen.
Ein Teil dieser so genannten “Implantate” werde von einer Abteilung des US-Auslandsgeheimdiensts National Security Agency (NSA) mit dem Namen Tailored Access Operations (TAO) entwickelt, heißt es weiter in dem Bericht. TAO besitze Vorlagen, um in “Router, Switches und Firewalls” verschiedener Hersteller einzubrechen. Die Implantate könnten Daten ausspähen und auch eine Hintertür für künftige Cyberattacken installieren.
Den Dokumenten zufolge hatten US-Geheimdienste 2008 bereits 21.252 solcher Implantate auf Maschinen weltweit platziert. Bis Ende 2013 plane die USA diese Zahl auf mindestens 85.000 zu vervierfachen.
Derzeit gebe es aber noch ein Personalproblem bei der Nutzung der Implantate. 2011 seien 1870 Mitarbeiter des Projekts Genie nur in der Lage gewesen, 8448 von insgesamt 68.975 Maschinen zu kontrollieren. Für die nächste Phase des Projekts habe die NSA ein automatisiertes System (Codename Turbine) angeschafft, das mehrere Millionen Implantate für die Sammlung von Geheiminformationen und das Ausführen von Angriffen verwalten könne.
Die Informationen über das Projekt Genie hat die Washington Post aus einem Budgetplan der US-Geheimdienste, über den sie bereits in der vergangenen Woche berichtet hatte. Der als “Schwarzes Budget” bezeichnete Haushaltsentwurf sieht demnach für 16 US-Geheimdienste Mittel in Höhe von insgesamt 52,6 Milliarden Dollar für dieses Jahr vor – und erstmals wird auch die Mittelaufteilung bekannt. Den größten Anteil erhielt überraschenderweise die CIA mit 14,7 Milliarden Dollar, gefolgt von der NSA mit 10,8 Milliarden Dollar. Die Geheimdienste beschäftigen zusammen über 107.000 Mitarbeiter.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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