Desktop-Virtualisierung im Mittelstand häufig unrentabel

Zwei Drittel der Unternehmen im Mittelstand können laut einer Studie von DataCore über VDI-Infrastrukturen (Virtual Desktop Infrastructure) in der Gesamtbetrachtung keine Kostenvorteile realisieren. Die Kostenvorteile im Infrastrukturmanagement werden in vielen Fällen von höheren Kosten, die im Storage entstehen wieder aufgefressen. Ganz zufällig sind diese Studienergebnisse offenbar nicht. DataCore stellt zusammen mit dieser Studie auch eine neue Version der eigenen Lösung VDS vor und die soll genau dieses Problem beheben.

Rund 200 IT-Manager von Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern haben an der Studie von DataCore und der britischen Zeitschrift “Computing” teilgenommen. “Drückt man an Kosten der einen Stelle, poppen sie an der anderen wieder auf”, lautet eine der Erkenntnisse der Befragung. Diese Kostenfrage mach Oracle vielleicht auch dazu veranlasst haben, das von Sun Microsoft geerbte Angebot Sun Ray und VDI zu beerdigen.

Die Mehrheit der Befragten erkennt durchaus die Vorteile von virtuellen Desktops an. Diese Infrastruktur könne Betriebskosten senken, Hardware-Lebenszeit verlängern und Administration vereinfachen. Auf der anderen Seite benötigen VDI-Lösungen meist mehr Storage-Ressourcen, als die meisten KMUs bereitstellen können. Und weil ein Viertel der Unternehmen mit weniger als 100 Usern ohne Budgetplanung an die Desktop-Upgrades geht, ist Virtualisierung für sie erst gar kein Thema.

Hauptziel von VDI ist für 27 Prozent der Befragten die Reduzierung der Kosten für einmalige Desktop-Upgrades. 26 Prozent nannten erhöhte Sicherheit und 22 Prozent eine bessere Benutzererfahrung als wichtigsten Beweggrund. Für 19 Prozent ist mehr Kontrolle über die Nutzer ein wichtiger Faktor.

Nur 18 Prozent der Studienteilnehmer meinen, mit Virtualisierung ihre Ziele erreicht zu haben. 12 Prozent gaben an, dass sie mit der Einführung der Technik zwar ihre Ziele erlangt hätten, die IT-Gesamtkosten aber gleich hoch geblieben seien. Die höheren Storage-Kosten machten demnach 11 Prozent der Investitionen aus.

Besonders erhebliche Investitionskosten für spezialisierte Storage-Infrastrukturen mit der notwendigen Leistung und Hochverfügbarkeit für eine VDI-Umgebung schrecken kleinere Unternehmen ab. Die meisten von ihnen meinen, eine virtuelle Infrastruktur lohne sich erst bei Unternehmen mit 1000 oder mehr Arbeitsplätzen. Dort fallen die anfänglichen Investitionskosten im Vergleich zu den Gesamtprojektkosten weniger ins Gewicht.

12 Prozent der KMU können durch eine Virtualisierte Desktop-Infrastrukur keine Kostenersparnisse erreichen. Quelle: DataCore.

Die Studienergebnisse kommen marketingtechnisch passend zur Markteinführung von “Virtual Desktop Server DataCore VDS 2.0″, das die einfache und günstige Verwendung von virtuellen “Stateful”-Desktops von 25 bis 200 Instanzen ermöglichen soll. Die VDI-Lösung für KMUs kann auf einem einzelnen Server integriert werden und enthält Tools für zentral gemanagte virtuelle Desktops.

Die aktuelle Version optimiere Antwortzeiten, liefert eine “Hot Standby VDI Server-Option”, die Single-Sign-on-Zugriff und Active-Directory-Nutzung ermöglicht und kommt mit Wizards, Templates und Tools, die die Integration mit Microsoft VDI und Microsoft Server 2012 verbessern.

[mit Material von Manfred Kohlen, ITespresso.de]

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Redaktion

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