Oracle versorgt Datenbank 12c mit “unchristlichem” In-Memory-Turbo
Mit Hilfe einer neuen Technologie will Oracle die neue Version von 12c bei Abfragen um den Faktor 100 beschleunigen. Dafür greift Oracle auf In-Memory-Technologien zurück, die auch bei dem SAP-Konkurrenzprodukt HANA zum Einsatz kommen.
Oracle wird diese In-Memory-Technologie als Option anbieten. Larry Ellison hatte dieses neue Angebot von Oracle am Wochenende auf der Oracle OpenWorld vorgestellt. Mit diesem neuen Feature sollen sich laut Oracle Abfragen deutlich beschleunigen lassen, Anpassungen an die bestehende Anwendungen seien hingegen nicht nötig.
“Es wird Queries 100 Mal schneller machen. Man kann die gleichen Daten in identische Maschinen laden und es ist 100 Mal schneller, man bekommt die Ergebnisse in Gedankenschnelle”, erklärt Ellison bei der Ankündigung des neuen Angebots. Über Kosten und weitere Details zu dem Produkt teilte Oracle bislang nichts mit.
Jedoch reiche es nicht aus, alleine Queries zu beschleunigen. “Wir wollten nicht, dass die Transaktionen langsamer werden, indem Daten hinzugefügt oder geändert werden. Wir haben deshalb einen Weg gefunden, um das Query Processing zu beschleunigen und damit mindestens die Transaktions Prcessing Rates zu verdoppeln.”
Wie auch bei SAP HANA reicht es nicht aus, die Daten einfach in den Arbeitsspeicher zu laden. Auch die Architektur der Datenbanken muss daher angepasst werden. In traditionellen Datenbank-Architekturen werden die Daten in Reihen gespeichert. Schnelle Abfragen lassen sich erreichen, indem in wenigen Reihen viele Spalten enthalten sind. Werden Daten jedoch in Spalten abgelegt, erhöht sich die Abfragegeschwindigkeit.
Nun werde Oracle sozusagen beide Möglichkeiten gleichzeitig anbieten, erklärt Ellison. Damit können grob formuliert Transaktionen vergleichsweise schnell in Reihen gespeichert werden und Analysen oder analytische Software kann über die Spalten deutlich effektiver abgearbeitet.
“Wir können jetzt Daten mit unchristlicher Geschwindigkeit analysieren.” Zumindest in der Darstellung Ellisons, der dieser Behauptung mit einer Demo auf der OpenWorld unterstrich.
Wer heute eine Table in Oracle anlegt, muss sich auch entscheiden, welche Spalten davon indexiert werden. “Wir haben diese analytischen Indices mit der In-Memory-Option abgelöst. Lasst uns diese Analytischen Indices vergessen und sie mit Column-Store ersetzen”, so Ellison weiter.
Unternehmen müssten auch nicht die gesamte Datenbank mit der In-Memory-Option versehen. Es könnten auch einzelne Teile davon mit In-Memory beschleunigt werden. Und dementsprechend verbilligt sich natürlich der Preis für die Lösung. Man könne Hot Data im DRAM speichern, einige im Flash und andere auf Platten.
Die Daten würden dann automatisch in die verschiedenen Speichermedien migrieren, basierend auf den
Nutzungsmustern, versichert Ellison. Und bezahlt werden müsse dann nur für die Kapazität der Disk. Oracle verfügt hier bereits über sehr ausgearbeitete Technologien.
Unternehmen könnten auch jederzeit mit solchen Projekten beginnen. Es müssten keine Funktionen angepasst, keine Daten neu geladen oder migriert werden, versichert Ellison. Die Verbesserung ergebe sich alleine aus den Anpassungen in der Struktur der Datenbank.
Auch die neuen Multienancy-Optionen für Cloud-Anwendungen laufen mit dem In-Memory. Dabei fährt Oracle laut eigenen Angaben nicht zwei Versionen der gleichen Datensätze. Es speichert lediglich die Transaktionen für die Zeilen-basierte Storage, jedoch nicht ein zweites Mal für die Spalten.
Um diese Technologie optimal nutzen zu können, stellte Ellison auch die neue Hardware M6-32 vor, Codename: Big Memory Machine.