Ein weiteres Mal hat sich gezeigt, “dass biometrische Daten zur Verhinderung eines unberechtigten Zugriffs vollkommen ungeeignet sind”, heißt es in einer Pressemitteilung des Chaos Computer Clubs. Ihm zufolge genügte ein von einer Glasoberfläche abfotografierter Fingerabdruck, “um einen künstlichen Finger zu erzeugen” und ein “iPhone 5S zu entsperren, das mit Touch ID geschützt war”.
“Tatsächlich hat der Sensor von Apple nur eine höhere Auflösung im Vergleich zu bisherigen Sensoren. Wir mussten nur die Granularität unseres Kunstfingers ein wenig erhöhen”, erklärte der Hacker “starbug”, welcher laut CCC die Methode für die Überlistung des Sensors optimierte. “Seit Jahren warnen wir immer wieder vor der Verwendung von Fingerabdrücken zur Zugriffssicherung. Fingerabdrücke hinterlassen wir überall, und es ist ein Kinderspiel, gefälschte Finger daraus zu erstellen.”
Nach eigenen Angaben haben die Hacker nur Materialien genutzt “die in nahezu jedem Haushalt vorhanden sind: Zuerst wird der Fingerabdruck eines Benutzers mit einer Auflösung von 2400 dpi fotografiert. Das Foto wird dann am Computer bereinigt, invertiert und per Laserdrucker auf eine Transparenzfolie gedruckt. Dabei sollte eine Auflösung von 1200 dpi bei maximaler Druckstärke nicht unterschritten werden.”
Auf den gedruckten Fingerabdruck werde demnach Holzleim oder hautfarbene Latexmilch aufgetragen, so der CCC weiter. In dem aufgetragenen Material hinterließen die Drucklinien ein Abbild des Fingerabdrucks, der sich nach dem Trocknen abnehmen lässt. “Diesen feuchtet man leicht an, indem man ihn anhaucht. Dann kann man das iPhone damit entsperren.”
Laut den Initiatoren des Hackerwettbewerbs “Is Touch ID hacked yet”, warten sie noch auf die Übermittelung eines Videos, das zeigt, wie der Fingerabdruck beispielsweise von einem Bierkrug abgenommen wurde. Deutlich geringer als angenommen, wird wohl das Preisgeld ausfallen. Gegenüber ZDNet.com bestätigte Arturas Rosenbacher, der Gründer der Investmentfirma IO Capital, dass er nicht über das nötige Bargeld verfüge, um den Wettbewerb zu unterstützen. Gegenüber Medien gab er sich dennoch als Vertreter des Projekts aus und gab Interviews.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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