Dell verlässt nach 25 Jahren die Börse
Zusammen mit dem Finanzinvestor Silver Lake hat Michael Dell die Übernahme des PC-Herstellers abgeschlossen. Die Dell-Aktien werden nach 25 Jahren nicht mehr an der Börse gehandelt. In Zukunft soll in Tablets, PCs und den Virtual-Computing-Markt investiert werden.
Für 24,9 Milliarden Dollar übernehmen Michael Dell und der Finanzinverstor Silver Lake den PC-Hersteller Dell. Die Aktie wird nach 25 Jahren nicht mehr an der Börse gehandelt. Damit gehört das Unternehmen offiziell wieder seinem Gründer und CEO.
Pro Aktie erhalten die Anteilseigner 13,75 Dollar zuzüglich einer Dividende von 0,13 Dollar. Der Kaufpreis liegt ein wenig über dem ersten Gebot von Februar von 24,4 Milliarden Dollar.
“Für Dell beginnt ein aufregendes neues Kapitel als privates Unternehmen”, erklärte Michael Dell in einer vorbereiteten Stellungnahme. “Unsere weltweit 110.000 Mitarbeiter konzentrieren sich zu 100 Prozent auf unsere Kunden und führen zu ihrem Vorteil offensiv unsere langfristige Strategie durch”, fügte er hinzu.
Gegen den Widerstand des aggressiven Investors Carl Icahn, der erst im September seine eigenen Pläne für einen Kauf aufgab, konnte der Dell-Gründer den Rückkauf realisieren. Die Dell-Aktionäre stimmten den Börsenrückzug kurze Zeit später zu. Anfang Oktober gaben schließlich die Aufsichtsbehörden grünes Licht dafür.
Speziell institutionelle Anleger stimmten dem Börsenrückzug zu etwas verbesserten Konditionen bereitwillig zu, kommentiert die New York Times, “da Dell ein schmelzender Eiswürfel war mit seinem PC-Kerngeschäft auf Talfahrt”. Laut Gartner verlor Dell im letzten Quartal 3,9 Prozent Marktanteil und IDC zufolge 4,2 Prozent. Um 10 Prozent soll der weltweite PC-Markt 2014 schrumpfen, erwarten Marktforscher.
Der Firmengründer kündigte in einer Analystenkonferenz nun an, dass Dell dennoch die “Präsenz in aufstrebenden Märkten ausbauen” sowie “in PCs, Tablets und den Virtual-Computing-Markt investieren wird”. Zuvor hatte er versichert, verstärkt in Client-Geräte von Notebooks bis Tablets investieren zu wollen. Den Rückzug von der Börse begründete er damit, ohne den ständigen Druck durch Aktionäre wieder langfristig denken und planen zu können: “In den USA gibt es eine beschwerliche Neigung zu kurzfristigem Denken. Wir halten für wichtig, was in drei, fünf und zehn Jahren ist.”
[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]
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