Als Ziel hat sich Chen den Neuaufbau von BlackBerry gesetzt. Trotz der schlechten Quartalsergebnisse will er am Smartphone-Geschäft festhalten. BlackBerry besitze “genug Zutaten für den Aufbau eines langfristigen und nachhaltigen Geschäfts”, zitiert ihn Reuters.
In dem Bericht von Reuters heißt es weiter, dass er bereits bei Sybase eine entsprechende Kehrtwende erreicht habe. 1998 hatte Chen die Leitung des damals defizitär arbeitenden Datenbankanbieters übernommen. Für 5,8 Milliarden Dollar verkaufte er 2010 das dann wieder profitable Unternehmen an SAP. “Ich habe das schon gemacht und den gleichen Film schon gesehen”, ergänzte Chen.
Chen gab keine Details zu seinen Plänen mit BlackBerry preis. Er will sich laut Reuters jedoch kurzfristig mit Behördenvertretern sowie Kunden aus den Bereichen Finanzen und Telekommunikation in Nordamerika und Europa treffen, um die bestehenden Geschäftsbeziehungen zu “stabilisieren”.
Sein Sanierungskurs bei Sybase war von Kostenreduzierung und die Ausrichtung auf Marktnischen geprägt, statt sich mit den Branchenriesen Oracle und IBM zu messen. Bereits nach einem Jahr hat das Unternehmen wieder schwarze Zahlen geschrieben.
“Es gibt noch viel zu tun”, sagte Chen. “Es gibt sehr viele Herausforderungen. Andernfalls wäre ich nicht interessiert gewesen.”
Gestern hatte BlackBerry CEO Thorsten Heins entlassen und als dessen Nachfolger John Chen benannt. Darüber hinaus erhält das Unternehmen eine Investition in Höhe von einer Milliarde Dollar von Fairfax Financial Holdings. Die Mitte August begonnen Prüfung strategischer Optionen beendete es damit.
Eine Zerschlagung oder einen Verkauf des kanadischen Handyherstellers hatten sich offenbar die Anleger erhofft. Zumindest werteten sie die gestrige Ankündigung nicht als positives Zeichen. Der Kurs der BlackBerry-Aktie schloss mit 6,49 Dollar, was einem Minus von 16 Prozent entspricht. Dies ist der niedrigste Stand seit September 2012.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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