Um 20 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro haben die größten europäischen Softwareunternehmen in den vergangenen zwölf Monaten die Ausgaben für Forschung und Entwicklung gesteigert, trotz der schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Dies geht aus dem, bereits zum achten Mal erschienenen, Truffel-100-Index hervor. Er basiert auf einer Umfrage unter den 100 größten europäischen Softwarefirmen.

“Die Unternehmer im Softwaresektor sind dennoch optimistisch, ungeachtet der schwierigen wirtschaftlichen Zeiten, die wir durchlaufen, wie man daran sehen kann, dass sie auf Investitionen in Personal sowie Forschung und Entwicklung setzen und ein Wachstum von 5 bis 15 Prozent im Jahr 2014 erwarten”, erklärt Truffle-CEO und Mitgründer Bernard-Louis Roques.

Die Private-Equity-Gesellschaft Truffle Capital hat die Umfrage mit Unterstützung von Neelie Kroes, der EU-Kommissarin für die Digitale Agenda durchgeführt. Zudem sind IDC und CXP Group beteiligt. Die jetzt veröffentlichte Ausgabe 2013 erfasst die Entwicklung im Jahr 2012 und bestätigt erneut Deutschlands führende Position in Europa. Auf den Plätzen zwei und drei folgen mit Großbritannien und Frankreich wenig überraschend die zweit- und drittgrößte Volkswirtschaft des Kontinents.

“Europa hängt mehr denn je von seinen innovativen Sektoren ab, wenn es wettbewerbsfähig sein will”, sagte Máire Geoghegan-Quinn, die EU-Kommissarin für Wissenschaft und Forschung. Sie unterstreicht, dass die Software- und Computerunternehmen im Zeitraum 2012 bis 2014 eine beeindruckende jährliche Steigerung ihrer Investitionen in Forschung und Entwicklung um durchschnittlich 11 Prozent erwarten. “Das ist eine willkommene Mobilisierung im Kampf um Wachstum und Jobs.”

SAP dominiert de Top-100-Liste deutlich. 38,7 Prozent tragen die Walldorfer zum Gesamtumsatz der Top-100-Firmen bei. Auf Platz zweit landet das französische Softwarehaus Dassault Systèmes, ein Ableger des Flugzeugbauers Dassault. Unter anderem stammen die weit verbreitete CAD/CAM-Software CATIA und die 3D-CAD-Software Solidworks von dem Unternehmen. Jedoch verzeichnet SAP nahezu den neunfachen Umsatz mit Software aus und beschäftig etwa viermal so viele Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung.

Die für ihre kaufmännische Software auch in Deutschland bekannte britische Sage-Gruppe belegt den dritten Platz. Sechs Firmen erzielen mit Software einen Umsatz von über einer Milliarde Euro. Neben SAP, Dassault Systèmes und der Sage-Gruppe sind dies Hexagon aus Schweden, Wincor Nixdorf und die polnische Asseco Group.

Im Index tauchen insgesamt 14 Firmen aus Deutschland auf, die für 49,4 Prozent der gesamten Umsatzerlöse verantwortlich waren. Deutschland würde ohne SAP (38,7 Prozent) knapp vor Frankreich und hinter Großbritannien Rang zwei belegen. 14,6 Prozent der Umsätze erzielten 22 Firmen aus Großbritannien. 19 Französische Unternehmen holten 10,6 Prozent.

Die 14 deutschen Softwarefirmen unter den Truffle-Top-100

Firma Rang Softwareumsatz in Millionen Euro Anzahl der Mitarbeiter in der Entwicklung
SAP 1 15.930,0 18.012
Wincor Nixdorf 5 1.257,3 781
Software AG 7 922,2 887
DATEV eG 8 736,7 1.312
GAD eG 19 343,7 233
Compugroup Holding AG 21 324,6 1.126
Nemetschek AG 43 175,1 572
PSI AG 45 162,4 149
COR&FJA AG 53 132,8 125
Seeburger AG 70 81,5 120
Buhl Data Service GmbH 75 78,0 115
Personal & Informatik AG 77 74,9 134
proALPHA Software AG 89 57,7 91
intershop Communications AG 97 51,8 126

[mit Material von ITespresso und Bernd Kling, ZDNet.de]

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Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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