Nur in geringem Maße überschneiden sich die Tätigkeiten der beiden Firmen, so die europäischen Wettbewerbshüter. Mit Samsung und Apple gebe es außerdem mehrere starke Konkurrenten, die “weiterhin mit dem aus der Übernahme hervorgehenden Unternehmen im Wettbewerb stehen werden”. Den Verkauf von Windows und Windows RT für Mobilgeräte an Drittanbieter oder das Angebot an Mobilanwendungen für andere Plattformen als Windows, werde Microsoft wahrscheinlich nicht einschränken.
Der EU zufolge hat Microsoft zudem nicht die Möglichkeit, “die Interoperabilität konkurrierender intelligenter Mobilgeräte mit Exchange Server einzuschränken”. Grund dafür seien die vertraglichen Bestimmungen der derzeit von Microsoft vergebenen Lizenzen für die Kommunikationsprotokolle. Zudem sei der Marktanteil des aus der Übernahme hervorgehenden Unternehmens so gering, dass “ein derartiges Verhalten ohnehin keine wettbewerbswidrigen Auswirkungen” habe.
Bei der Prüfung habe die EU Nokias Umgang mit eigenem geistigem Eigentum nicht berücksichtigt. Dies falle nicht in den Anwendungsbereich der EU-Fusionskontrolle, die sich nur auf das neue Gemeinschaftsunternehmen beziehe. “Die Kommission wird jedoch wachsam bleiben und die Lizenzierungspraktiken von Nokia nach der Übernahme aufmerksam verfolgen”, heißt es weiter.
Im September hatten sich Nokia und Microsoft über den Verkauf der Handysparte geeinigt. Das Unternehmen aus Redmond zahlt dafür 5,44 Milliarden Dollar. Zudem erhält Microsoft den Bereich Services sowie Lizenzen für Nokias geistiges Eigentum und den Kartendienst Here. Im ersten Quartal 2014 will Microsoft die Transaktion abschließen.
Als Unternehmen wird Nokia weiter existieren. Drei Geschäftseinheiten bleiben dem Unternehmen. Nokia Solutions and Networks (NSN), die Kartensparte Here sowie Advanced Technologies, was Forschung und Patente beinhaltet. Weiter ausbauen will man besonders das Geschäft mit Patenten. Dies bringt bereits heute 500 Millionen Euro im Jahr.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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