Red Hat Enterprise Linux 7 jetzt als Beta

Nachdem die Open-Source-Community inzwischen MariaDB den Vorzug gibt, zieht nun auch Red Hat in der künftigen Enterprise-Edition nach. So wird die Beta-Version von Red Hat Enterprise Linux statt mit MySQL mit MariaDB ausgerüstet sein. In den Community-Distributionen Fedora und OpenSUSE wurde der Wechsel bereits vollzogen. “Red Hat wird MySQL weiterhin in den reiferen Editionen von RHEL (inklusive RHEL 6) unterstützen, aber für Red Hat Enterprise Linux 7 haben wir mit MariaDB eine Datenbanktechnik für die Zukunft gewählt”, kommentierte Ron Pacheco, Red Hats Senior Manager of Platform Product Management, den Umstieg.

Red Hat wechselt in der Beta zu Red Hat Enterprise Linux 7 zum ersten Mal MySQL gegen MariaDB aus.

Das ursprüngliche Entwicklungsteam von MySQL um Michael “Monty” Widenius findet sich inzwischen bei MariaDB, einem Fork von MySQL, der von einer Community weiterentwickelt wird und unter der GNU Public License (GPL) steht. MariaDB und MySQL sind hochgradig kompatibel, von Binärdateien für Bibliotheken und nutzbaren Befehlen bis zu Programmierschnittstellen (APIs).

Aber der wechsel der Datenbank ist nicht alles: RHEL 7 automatisiert darüber hinaus Aufgaben etwa bei Virtualisierung und Storage. Auch bei Cloud-Technologien legt Red Hat nach. So weise RHEL 7 auch stark in Richtung Open Hybrid Cloud.

RHEL 6.5 ist erst vor wenigen Tagen erschienen und RHEL 7 untersützt wie 6.5 auch Container-Lösungen wie Docker, um den Betrieb von Anwendungen zu vereinfachen. Systemressourcen lassen sich unter den jeweiligen Containern aufteilen, sodass jede Anwendung nur die benötigten Ressourcen erhält und zudem von anderen abgeschottet ist, was die Sicherheit erhöht. Das ist eine leichtgewichtige Alternative zu herkömmlichen Virtualisierungslösungen wie Linux’ eigene Kernel-basierte Virtuelle Maschine (KVM).

Die Migration einer Virtuellen Maschine (VM) von einem RHEL-6-Host zu einem RHEL-7-Host soll ohne Modifikationen an der VM und ohne Downtime möglich sein, verspricht Red Hat. Das soll auch Ebene von Rechenzentren möglich sein.

Die Dateisysteme Ext4 und Btrfs wurden erweitert. Neu ist Support für XFS als Standarddateisystem, das eine Skalierung bis auf 500 TByte erlaubt. Ext4 unterstützt nun eine eigenständige Dateisystemgröße von 16 bis 50 TByte sowie Blockgrößen von 1 MByte, was unter anderem die Fragmentierung reduziert. Btrfs liegt als Technology Preview vor und enthält integriertes Basic Volume Management, Snapshot-Support und Unterstützung für Prüfsummen, um die Integrität von Daten und Metadaten sicherzustellen.

Netzwerkintensive Anwendungen profitieren vom Support für 40-Gigabit-Ethernet. RHEL 7 unterstützt auch sehr große Storage-Konfigurationen, inklusive Enterprise-Storage-Arrays und natürlich Red Hats eigenen Storage Server. Die Verwaltung heterogener Storage-Umgebungen wurde vereinfacht.

Samba 4.1 ermöglicht Systemadministratoren beim parallelen Betrieb von RHEL 7 und Microsoft Windows Server, Nutzer und Ressourcen mit Windows Active Directory Domains zu integrieren. Alternativ lässt sich auch RHEL Identity Management parallel zu Active Directory verwenden.

Mit einheitlichen Management-Tools für Netzwerk, Storage, Dateisystem, Performance, Identitäten und Sicherheit will Red Hat darüber hinaus Veraltung und Pflege der Systeme erleichtern.

RHEL 7 setzt dazu auf die relativ neue Systemverwaltungslösung OpenLMI, mit der sich die Verwaltung mehrerer Systeme mithilfe von Scripting und Programmierschnittstellen (API) automatisieren lässt. Anders als DevOps-Programme wie Chef und Puppet, die auf Cloud Deployment abzielen, dient OpenLMI dem Einrichten und Verwalten von Subsystemen oder Bare-Metal- sowie Virtual-Production-Server.

Für die Beta von RHEL 7 ist eine Registrierung Voraussetzung. Wann die Vollversion erscheinen wird, ist derzeit noch nicht klar. wahrscheinlich ist aber ein Release im ersten Quartal 2014.

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

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Redaktion

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