iPhone-Tatstatur: BlackBerry klagt gegen Hersteller
Mit einem Snap-on-Gehäuse ergänzt der Hersteller Typo Products ein iPhone um eine Hardware-Tastatur. BlackBerry sieht dadurch Schutzrechte verletzt und klagt nun.
Typo Products LLC bietet eine Snap-on-Gehäuse, mit dem das iPhone von Apple eine Volltastatur bekommt. Die erinnert optisch sehr stark an das Vorbild von BlackBerry. Darin sieht der kanadische Smartphonehersteller “unverfrorenen Verstoß gegen Blackberrys ikonische Tastatur” vor. BlackBerry, das sich derzeit großen Problemen gegenüber sieht, kündigt in diesem Zuge an, geistige Eigentumsrechte vehement gegen jedes Unternehmen zu verteidigen, das das einzigartige Design der kanadischen Smartphones zu kopieren versuche.
“Wir sind geschmeichelt durch das Bedürfnis, unsere Tastatur auf andere Smartphones zu transplantieren, aber wir werden solche Aktivitäten nicht ohne angemessene Entschädigung für die Nutzung unseres geistigen Eigentums und unserer technologischen Innovationen tolerieren”, heißt es in einer Erklärung von Blackberrys Chefjustiziar Steve Zipperstein.
Das ikonische mechanische Keyboard gelte in Presse und Öffentlichkeit als wesentliches Unterscheidungsmerkmal von BlackBerrys Mobilgeräte. Der US-Branchendienst CNET.com stellt die Tastatur, die auf der CES zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert werden soll, bereits vor.
Typo wolle die Pläne jedoch nicht aufgeben, sondern das iPhone-Zubehör zur CES vorstellen und noch in diesem Monat die bereits vorbestellten Gehäuse ausliefern. Das Unternehmen hält die Vorwürfe für unbegründet und bezeichnet sein “innovatives Keyboard-Design” als Ergebnis jahrelanger Entwicklung und Forschung. Prominenter Mitgründer von Typo ist der TV-Moderator Ryan Seacrest.
Blackberry hat bislang nicht mitgeteilt, welche Patente oder Geschmacksmuster das iPhone-Zubehör verletzen soll. Die Klage ist vielleicht auch als Hinweis auf sein umfangreiches Patentportfolio zu verstehen, das nach dem drastischen Rückgang seiner Smartphoneverkäufe einen wesentlichen Teil des Unternehmenswertes ausmacht. Im August schätzte der CEO einer Investmentbank den Wert der rund 9000 Schutzrechte auf bis zu 5 Milliarden Dollar.
[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]