Frank Kölmel stelt sich im silicon.de-Blog heute der Frage, wie der Mensch in Zukunft kommuniziert, denn immer mehr übernehmen Maschinen diese Kommunikation, oder lassen den Menschen gleich außen vor und sprechen untereinander.
Stellen Sie sich einmal folgende Situationen vor: Sie sind auf dem Weg nach Hause, haben Hunger und beschließen sich eine Pizza zu machen. Wäre es nicht toll, den Backofen bereits per Smartphone vorzuheizen, während Sie noch einen Parkplatz suchen? Oder die Heizung von unterwegs einzuschalten, damit es bereits gemütlich warm zuhause ist? Sein Zuhause mühelos von überall steuern zu können, ist die Zukunftsvision der Technologiebranche. “Smart Home” oder “Internet der Dinge” nennt sich dieser Trend – was bedeutet, dass unsere alltäglichen Gegenstände, wie beispielsweise Kühlschrank, Waschmaschine und Fernseher immer intelligenter werden.
“Man kann nicht nicht kommunizieren”, sagt Watzlawick – Menschen kommunizieren auf unterschiedlichste Art und Weise permanent miteinander. Täglich sprechen wir um die 15.000 Wörter, doch wir kommunizieren auch unbewusst durch unsere Gestik und Mimik. Je fortschrittlicher die IT-Technologie, desto einfacher wird es für uns miteinander zu kommunizieren. So geht es beispielsweise schneller sich per Smartphone nach dem Befinden des Freundes zu erkundigen, statt einen Brief zu schreiben. Mit Hilfe des Internets entstanden ganze Kommunikationsnetzwerke. Bekanntes Beispiel ist hierbei Facebook. Über 1,06 Milliarden Menschen weltweit nutzen diese Plattform, um miteinander in Kontakt zu treten und Informationen auszutauschen. Dazu sollen in Zukunft auch unsere Elektronikgeräte fähig sein.
Vom 7.-10. Januar öffnete die diesjährige US-Elektronikmesse Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas ihre Türen und zeigte den Besuchern wie smart unsere Zukunft wird. Für wen die elektrische Zahnbürste das Ende der technischen Entwicklung war, der irrt. Ein amerikanisches Start-up will noch in diesem Jahr ein Exemplar auf den Markt bringen, das Informationen über die Putzgewohnheiten und Zahngesundheit des Nutzers über das Internet an sein Smartphone schickt.
In diesem Jahr waren so viele Autohersteller wie nie zuvor auf der CES in Nevada, darunter auch deutsche Größen wie BMW, Audi und Mercedes. Sie präsentierten neue Entwicklungen bei selbstfahrenden Autos und zeigten, wie Bordcomputer mit Smartphones und Smartwatches zusammenarbeiten. Zum jetzigen Zeitpunkt steckt der Trend des “Smart Home” in den Kinderschuhen, doch das rasante Wachstum bei Smartphones und Tablet-PCs in den letzten Jahren hat den Weg für einen smarten Alltag geebnet.
Die Ausweitung der Kommunikation auf einen Akt zwischen Mensch und Maschine und sogar zwischen Maschinen (Stichwort: M2M Kommunikation) selbst bedeutet nicht nur eine Herausforderung für die Unterhaltungselektronik-Branche, sondern auch für die ohnehin bereits strapazierten Netzwerke. Mobile Geräte, Big Data Analysen und flexible Cloud-Modelle sind auf dem Vormarsch und belasten die Netze zusätzlich. Mit der durch den „Smart Home“-Trend hervorgerufenen M2M-Kommunikation sind flexible Netzwerke gefragter denn je.
Traditionelle Netzwerke stoßen hierbei schnell an ihre Grenzen, denn sie waren nie auf die ständig steigende Nachfrage nach Geschwindigkeit, Skalierbarkeit und Ausfallsicherheit sowie die Bandbreiten-intensiven Anwendungen von heute ausgerichtet. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, setzen wir auf Software-Defined Networking (SDN). Dieses Konzept umfasst Technologien zur Vereinfachung der Netzwerk-Infrastruktur und des Managements der durch die Cloud komplexer gewordenen IT-Umgebungen. OpenFlow ist hierbei eine der führenden Schlüsseltechnologien und wird zunehmend akzeptiert. Brocade ebnet den Weg zu einem “Smart Home”, indem es leistungsstarke, intelligente und flexible Netzwerk-Technologien zur Verfügung stellt.
Und ich bin heute schon gespannt auf den Tag, an dem ich den Zahnputz-Report meiner Kinder auf mein Smartphone geschickt bekomme…
M2M wird meiner Meinung nach eine sehr interessanter Hype werden. Bin mal gespannt, wohin das ganze noch führt.
M2M…..mh….noch mehr Möglichkeiten für alle nicht so seriösen Machenschaften…..wer bitte kontrolliert die Waschmaschine schon mittels Smartphone, bzw. wo/wann ist dies sinnvoll…..
Klar bringt M2M natürlich auch wieder viele Angriffspunkte in puncto Datensicherheit mit. Und man wird auch hier wieder ein Stück Privatsphäre aufgeben. Nichtsdestotrotz wird meiner Meinung nach die Entwicklung dahingehen, dass man in der Zukunft das Smartphone als Multitool benutzt. Sei es als Schlüssel für die Haustüre, um das Licht zu steuern, die Heizung…
Unsere Zukunft wird so smart, wie die Verbraucher das zulassen. Und da bin ich derzeit eher pessimistisch gestimmt. So pessimistisch ich für die Heimautomatisierung auch bin, so optimistisch bin ich für Industrie 4.0 und vernetzte Automobile eingestellt. Hier liegen meiner Meinung derzeit die Zukunftsmärkte mit Potential!