Qwant bietet personalisierte Such-Engines für Unternehmen an

Die im Juli 2013 gestartete Suchmaschine Qwant aus Frankreich ist nun auch auf Deutsch verfügbar. Sie bietet unter anderem sogenannte White-Label-Suchmaschinen an. Mit diesen können Unternehmen personalisierte Such-Engines auf der eigenen Website integrieren. Dem Start-up zufolge bildet die Qwant-Engine die Basis für die interne Suchmaschine des FC Barcelona.

Qwant – die Suchmaschine des gleichnamigen französischen Start-ups – ist nun auch in Deutschland online (Screenshot: ITespresso)
Qwant – die Suchmaschine des gleichnamigen französischen Start-ups – ist nun auch in Deutschland online (Screenshot: ITespresso)

Darüber hinaus indexiert Qwant im Gegensatz zum großen Konkurrent Google neben Google+ auch andere soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook. So lassen sich beispielsweise alle aktuellen Tweets zu einem bestimmten Suchbegriff anzeigen.

Dies ist für Eric Leandri, CEO und Mitbegründer von Qwant.com, das wichtigste Unterscheidungsmerkmal zur Konkurrent. “Google schließt Suchergebnisse, die beispielsweise direkt aus dem Facebook- oder Twitter-Universum stammen, einfach aus. Nutzer, die keinen Account bei diesen Social Networks besitzen, bekommen gar nicht mit, wenn dort relevante Postings kreiert werden.”

Ähnlich wie der auf Wikipedia basierende Knowledge Graph verfügt auch Qwant über eine eigene Wissensdatenbank. Das französische Start-up hat ihr den Namen “Qknowledge Graph” gegeben. Im Gegensatz zum Original von Google kann sie neben Bildern und Texten auch Videos zum gewünschten Begriff anzeigen.

Die französische Suchmaschine verfügt zudem über eine kontextbasierte Suche. Im Ansatz kommt sie Leandri zufolge dem sogenannten Semantic Web nahe: “Wir sehen Websites nicht als solche, sondern – genau wie im Web 3.0 – als Objekte, die miteinander verknüpft sind. Auch kleinste Teilchen werden von uns im Web-Universum erfasst und dargestellt.”

Qwant soll aufgrund der semantischen Algorithmen auch eher unbekannte aber inhaltliche wertvolle Blogs aufspüren können. Damit bietet es dem Start-up zufolge dem Nutzer einen Mehrwert. Der Firma geht es nicht um die persönlichen Daten der Nutzer, sondern “vielmehr um die Usability, die die Suchmaschine bieten kann”, erklärt Leandri.

Das französische Start-up ist zudem eine Kooperation mit Trip Advisor eingegangen. In Zukunft zeigt Qwant auf der Suchergebnisseite die Bewertungen und Rezensionen von Hotels oder Sehenswürdigkeiten der Reisplattform an. Darüber hinaus arbeitet die Suchmaschine mit Mozilla zusammen und entwickelt eine Qwant-App, die in den Marktplatz des Mobilbetriebssystems Firefox OS integriert werden soll.

Auch im Bereich des Social TVs ist Qwant tätig. Es bietet Medienunternehmen die Leistungen der Such-Engine an, um Live-Kommentare aus sozialen Netzwerken, die dort zu bestimmten Fernsehsendungen eingehen, zu filtern und direkt auf dem Bildschirm zu posten.

[mit Material von Rainer Schneider, ITespresso.de]

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Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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