Noch in dieser Woche soll SQL Server 2014 in die Produktion gehen. Nachdem am 18. März der Release to Manufacture fertig gestellt wurde, wird Microsofts Datebank ab dem 1. April zu kaufen sein. Die wohl wichtigste Neuerung von – wie es heißt – “Microsofts erster Cloud-Daten-Plattform” ist In-Memory Online Transaction Processing (OLTP), die laut Microsoft die Leistung verdreißigfachen kann, ohne dass Änderungen an Code oder Hardware vorgenommen werden. Diese In-Memory-Technologie hat Microsoft unter dem Codenamen “Hekaton” entwickelt. Das In-Memory OLTP positioniert Microsoft als Erweiterung bereits bestehender In-Memory-Funktionen in den Bereichen für Data Warehousing und Business Intelligence des SQL Server.
Für Hekaton arbeiteten das Microsoft SQL Server Team und die Database Group von Microsoft Research über fünf Jahre hinweg zusammen. Als Vertreter der Forschungsabteilung erklärt Microsoft-Mitarbeiter Paul Larson in einem Artikel zur Entwicklungsgeschichte, traditionelle Datenbank-Modelle “gehen davon aus, dass Daten auf Disks liegen und auf Disk-Pages gespeichert sind. Das sorgt für eine Menge Zusatzaufwand, wenn man auf Aufzeichnungen zugreift. Leben die Daten vollständig im Memory, können wir weit, weit einfachere Datenstrukturen nutzen. Die Index-Datenstrukturen und Storage-Strukturen von Hekaton sind nach dem Konzept optimiert, dass alle Daten einer Tabelle im Arbeitsspeicher leben, wenn diese Tabelle als Memory-optimiert deklariert ist.”
Um Probleme mit der Skalierung zu verhindern, hat das Hekaton-Team Mechanismen für Gleichzeitigkeit von Änderungen entwickelt. Von einem Verteilungsansatz, bei dem ein Mehrkern-Prozessor als verteiltes System galt, wechselten sie zu einem Konzept ohne Sperren. (Sperren sollen üblicherweise Datenkorruption durch gleichzeitige Änderungen an einem Datensatz verhindern.)
Hekaton ist allerdings nur in der Enterprise-Version von SQL 2014 enthalten ist. Die Ausgaben Standard, BI, Web und Express müssen ohne das neue In-Memory-System auskommen.
Parallel entwickelten Forscher der Research Database Group zusammen mit der Communication and Storage Systems Group ein Indizierungssystem für Hochgeschwindigkeitszugriffe auf Daten, das sie “Bw-tree” nannten. Es resultiert in deutlich verbesserter Prozessor-Cache-Leistung und ist daher ebenfalls in die Final von SQL Server 2014 eingegangen.
Ein weiteres Designziel war eine einfachere, nahtlosere Backup-Möglichkeit via Windows Azure, sodass im eigenen Rechenzentrum vorgehaltene Daten auf Instanzen-Level in der Cloud gespeichert werden können, um Disaster Recovery zu ermöglichen. Solche Backups lassen sich automatisch erstellen oder von Hand anstoßen. Die Wiederherstellung erfolgt nötigenfalls in Form einer Windows Azure Virtual Machine. Mit diesen Funktionen können Unternehmen eine On-Premise-Instanz von SQL Server 2014 leichter in die Cloud erweitern.
Eine erste Community Technology Preview (CTP) von SQL Server 2014 hatte Microsoft im Juni 2013 herausgegeben. Die zweite folgte dann Ende letzten Jahres. Speziell zu Hekaton ist außerdem ein Erklärungsvideo auf Youtube verfügbar.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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