Zebra übernimmt Enterprise-Sparte von Motorola Solutions

Der Barcode- und RFID- Spezialist Zebra Technologies übernimmt das Unternehmensgeschäft von Motorola Solutions. Wie das Unternehmen mittlerweile bestätigt hat, liegt der Kaufpreis bei 3,45 Milliarden Dollar – umgerechnet aktuell etwa 2,5 Milliarden Euro. Mit den Ruggedized-Produkten von Motorola Solutions will es ein umfassendes Angebot für das Internet der Dinge aufbauen. Zudem wechseln 4500 Mitarbeiter zu Zebra.

Zu Zebras bisherigem Angebot gehören Strichcode-Drucker – ein Bereich, den Motorola Solutions mit Scannern abdeckt. Financial Times zufolge hat das Unternehmen einen Börsenwert von 3,44 Milliarden Dollar. Darüber hinaus biete es RFID-Tags an und ist damit für den erwarteten Boom des Internets der Dinge gut aufgestellt.

Der Enterprise-Bereich von Motorola Solutions entwickelt stoß-, wasser- und staubgeschützte Mobilgeräte und auch Tablets. Solche kommen besonders in Lagerhäusern oder in der Paketzustellung zum Einsatz. Allerdings litt der Markt dafür unter dem BYOD-Trend und dem Verschieben von geplante Anschaffungen. Motorola Solutions konnte im vierten Quartal ein geringes Umsatzplus auf 736 Millionen Dollar (Vorjahr: 733 Millionen Dollar) vermelden.

Mit einem ungewöhnliches Produkt machte Motorola Solutions im Jahr 2012 auf sich aufmerksam. Es entwickelte den Headset-Computer HC1 für Ingenieure und Militär, der auch schon als “Google Glass für den professionellen Einsatz” bezeichnet wurde. 2007 erweiterte es das Portfolio mit Barcode-Scanner durch die Übernahme von Symbol Technologies. Zudem akquirierte das Unternehmen im Juni 2012 den britischen PDA-Pionier Psion für 200 Millionen Dollar.

Motorola Solutions gliederte bereits 2010 Motorola Mobility, das Google ein Jahr später für 12,5 Milliarden Dollar übernahm und Anfang dieses Jahres für 2,91 Milliarden Dollar an Lenovo veräußerte. Allerdings bleibt die Forschungsabteilung Advanced Technology and Projects (ATAP) sowie der Großteil von Motorolas Patenten in Googles Besitz.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

Tipp: Wie gut kennen Sie Apple? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

Recent Posts

Alle Prozesse im Blick: IT-Service Management bei der Haspa

Wo es früher auf Buchhalter, Schreiber und Boten ankam, geht es heute vor allem um…

15 Stunden ago

Wie generative KI das Geschäft rund um den Black Friday verändert

Mit KI-Technologien lässt sich das Einkaufserlebnis personalisieren und der Service optimieren, sagt Gastautor Gabriel Frasconi…

16 Stunden ago

Banken und Versicherer sind KI-Großabnehmer

Ein Großteil der weltweiten KI-Gelder fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87…

2 Tagen ago

Siemens legt 10 Milliarden Dollar für Software-Spezialisten auf den Tisch

Die Übernahme des US-amerikanischen Anbieters Altair Engineering soll die Position im Markt für Computational Science…

2 Tagen ago

Standortübergreifender KI-Einsatz im OP-Saal

Ein deutsch-französisches Projekt hat hybride Operationssäle entwickelt, die durch 5G-Netz und KI neue Anwendungen ermöglichen.

2 Tagen ago

OT-Security braucht zunächst Asset-Transparenz

Unternehmen wissen oft nicht, welche Geräte in der Produktion eine IP-Adresse haben, warnt Peter Machat…

5 Tagen ago