Abwerbeverbot: Technikkonzerne einigen sich mit Mitarbeitern

Adobe, Apple, Google und Intel haben sich mit Mitarbeitern auf einen außergerichtlichen Vergleich geeinigt und damit eine Sammelklage abgewendet. Nahezu 65.000 Angestellten hatten gegen ihre Arbeitgeber geklagt, da diese ein gegenseitiges Abwerbeverbot vereinbart haben sollen. Die beklagten Unternehmen haben so die Gehälter künstlich niedrig gehalten haben.

Das Diagramm zeigt, wann welches Unternehmen mit wem eine unerlaubte Vereinbarung getroffen hat (Bild: Lieff Cabraser Heimann and Bernstein).

Zwischen 2005 und 2010 soll das Anti-Abwerbe-Abkommen gültig gewesen sein. Die höchsten Führungsebenen der betroffenen Unternehmen hatten zumindest Kenntnis über die Vorgänge. Das geht aus den bislang veröffentlichten Gerichtsunterlagen hervor. Aber einige leitenden Manager sollen auch aktiv die Abwerbeverbote umgesetzt haben. Der Klageschrift zufolge kam die Anweisung, keine Mitarbeiter der beteiligten Unternehmen abzuwerben, von oberster Stelle, etwa von Steve Jobs bei Apple, Eric Schmidt bei Google und George Lucas bei Lucasfilm.

Neben Mitarbeiter von Adobe, Apple, Google und Intel klagten auch welche von Intuit, Lucasfilm und Pixar. Diese hatten sich bereits im vergangenen Jahr auf einen außergerichtlichen Vergleich geeinigt. Demnach zahlen Lucasfilm und Pixar jeweils 9 Millionen Dollar an betroffene Mitarbeiter. Intuit erklärte sich zu einer Zahlung von 11 Millionen Dollar bereit. Die Vereinbarungen galten für rund acht Prozent der Kläger.

Der Anwalt der Gegenseite, Kelly M. Dermody, sagte über die nun erzielte Einigung mit den vier restlichen Konzernen: “Das ist eine exzellente Lösung des Falles, von der die Sammelkläger profitieren werden. Wir freuen uns darauf, sie dem Gericht zu präsentieren und die Bestimmungen umzusetzen.”

Google und Intel haben den Vergleich bestätigt, machten dazu aber keine weiteren Angaben. Apple lehnte ebenfalls jeglichen Kommentar ab.

Unter welchen Bedingungen die Beteiligten einem Vergleich zustimmten, ist nicht bekannt. Reuters zufolge, sollen aber die vier Unternehmen insgesamt 324 Millionen Dollar zahlen. Den Gerichtsunterlagen zufolge hätten den Beklagten sogar eine Schadenersatzzahlung von bis zu 3 Milliarden Dollar gedroht, wenn der Fall wie geplant Ende Mai vor Gericht gekommen wäre.

Der Rechtsstreit begann 2011 mit der Klage eines ehemaligen Software-Entwicklers von Lucasfim. Als in der Folge zahlreiche weitere Klagen dieser Art eingingen, fasste die zuständige Richterin Lucy Koh vom US-Bezirksgericht von Nordkalifornien sie zu einer Sammelklage zusammen. An dieser beteiligten sich 64.600 aktuelle und ehemalige Entwickler, Designer, Qualitätsanalysten, Künstler, Autoren und Systemadministratoren, die zwischen 2005 und 2010 bei den sieben Unternehmen angestellt waren.

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

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Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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