Gerätesperre in iOS 7.1.1 durch Zero-Day-Lücke unbrauchbar

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Offenbar steckt im Sprachassistenten Siri eine Zero-Day-Lücke. Ist der Assistent auf dem Sperrbildschirm aktiviert, können Unbefugte ohne Eingabe eines Passworts auf das Adressbuch zugreifen. Betroffen sind vermutlich alle iPhone-Modelle, die Siri unterstützen.

In iOS 7.1.1 steckt eine Zero-Day-Lücke. Diese hat ein ägyptischer Hacker nun entdeckt. Sherif Hasim demonstriert in einem Youtube-Video, wie sich trotz aktivierter Passwortsperre auf die Kontakte zugreifen lässt ohne ein Kennwort eingeben zu müssen.

Logo iOS 7Damit die Schwachstelle ausgenutzt werden kann, muss auf dem Sperrbildschirm der Sprachassistent Siri aktiviert sein. Fordern Nutzer per Sprachbefehl bei einem gesperrten iPhone das Öffnen der Kontakte-App, verweigert Siri dies zunächst aufgrund der aktiven Gerätesperre. Hashim versucht in seinem Video anschließend einen Anruf zu tätigen. Er beantwortete Siris Nachfrage nach dem Namen des Kontakts nicht und gibt nur einen Buchstaben in das Bearbeitungsfeld ein. Das iPhone zeigt daraufhin eine Übersicht mit Namen aus dem Adressbuch, die diesen Buchstaben erhalten. Wenn Hashim auf “Weitere” klickt, öffnet sich die Kontakte-App.

Danach lassen sich beliebige Kontakte aus dem Adressbuch anrufen. “Meiner Ansicht nach bedeutet ein sicherer Passwortschutz in iOS 7.1.1 nicht, dass jeder auf meine Kontakte zugreifen und jeden anrufen kann, während mein Gerät gesperrt ist”, heißt es in der Einleitung des Videos. “Apple hat offenbar andere Vorstellungen.”

Den Fehler konnte ZDNet USA in Tests reproduzieren. Höchstwahrscheinlich sind alle Geräte betroffen, die Siri unterstützen. Neben Telefonnummern können Unbefugte mit direktem Zugriff auf ein Apple-Gerät auch alle im Adressbuch hinterlegten Informationen auslesen.

Vorerst sollten Nutzer den Zugriff auf Siri über den Sperrbildschirm deaktivieren. Dafür muss in den Einstellungen unter dem Punkt Code bei “Im Sperrzustand Zugriff erlauben” der Schieber für Siri auf “Aus” gestellt werden.

Im September 2013 hatte Apple mit iOS 7.0.2 einen ähnlichen Fehler bereits behoben. Damals konnte die Bildschirmsperre durch eine bestimmte Abfolge von Zeichen ausgetrickst werden.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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