Bosch und IBM: neue Entwicklerplattform für vernetzte Fahrzeuge
Mit Continous Engineering und offenen Standards wollen IBM und die Robert Bosch GmbH eine neue Entwicklerplattform realiseren, die die Entwicklung von vernetzten Automotive-Produkte über das gesamte Partnernetzwerk ermöglichen soll.
IBM und Robert Bosch Automotive kooperieren für eine neue datenbankbasierte Entwicklungsplattform, die auf den Grundsätzen des Continuous Engineering intelligentere, schnellere und sicherere Fahrzeugkomponenten und –Systeme ermöglichen soll.
Die Softwareplattform basiert auf offenen Standards und auf IBM Design-Tools und setzt sich unter anderem aus Rational-Lösungen für Anforderungs-, Design- und Qualitätsmanagement sowie einem Collaboration- und Engineering-Lifecycle-Management zusammen.
Die Plattform lasse sich schnell auf Tausende Entwickler, Techniker, Partner und Kunden ausweiten. Auf diese Weise hofft Robert Bosch Automotive, branchenübergreifend die Zusammenarbeit über die gesamte Lieferkette hinweg mit allen Beteiligten in einer Plattform realisieren zu können. Zunächst aber bekommen die Partner in der Lieferkette eine durchgängige Bereitstellung der erforderlichen Daten.
Die Notwendigkeit der Abstimmung mit der Lieferkette habe durch die Weiterentwicklung der Fahrzeugelektronik eine neue Qualität bekommen. So kommen in einem Fahrzeug heute rund 100 elektronische Steuerungsgeräte und etwa 10 Millionen Zeilen Code zum Einsatz. Dadurch wächst die Komplexität der Fahrzeuge und das führe bei den Herstellern zu einem höheren Kosten- und Innovationsdruck und neuen Herausforderungen in der Qualitätssicherung.
Im Hause Bosch entstehen Technolgoien wie Einspritztechnik für Verbrennungsmotoren, alternative Antriebskonzepte, effiziente und vernetzte Nebenaggregate, Systeme für aktive und passive Fahrzeugsicherheit, Assistenz- und Komfortfunktionen, Technik für bedienerfreundliches Infotainment oder fahrzeugübergreifende Kommunikation. Daneben entwickelt der Konzern Konzepte, Technologien und Services für den Kraftfahrzeughandel. Von Bosch stammen unter anderem das elektronische Motormanagement, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik.
Und hier versucht Bosch mit einer standardbasierten Vernetzung aller Entwickler und Unternehmen die Kommunikation zwischen den Beteiligten transparenter zu machen. Über die IBM-Plattform kann Bosch alle Teams und Entwicklungspartner in die Engineering-Prozesse einbinden. Durch diese Plattform sollen sich auch bestehende Entwicklungsbausteine besser wiederverwerten lassen. Die IBM-Lösung ermögliche auch die Erfüllung und Einhaltung von Sicherheitsnormen und Industriestandards wie ISO26262, ASPICE oder AUTOSAR.
“Unser Ziel ist es, durch agilere Prozesse Innovation und die Entstehung von Produkten zu beschleunigen”, so Dirk Hoheisel, Mitglied der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH. “Durch eine auf Integration und Wiederverwendung basierende Entwicklungsplattform für Software und Systeme verbessern wir sowohl unseren Integrationsgrad als auch die Entwicklungsqualität. Wir setzen damit höhere Sicherheits- und Qualitätsmaßstäbe nicht nur für das Unternehmen selbst, sondern für die gesamte Branche.”
“Die strategische Wiederverwendung und der Zugang zu Entwicklungsfachwissen sind zentrale Elemente des von IBM als ‘Continuous Engineering‘ bezeichneten Konzepts”, erklärte Kristof Klöckner, General Manager von IBM Rational Software. “Durch Prozessberatung und -automatisierung bieten unsere Design- und Entwicklungstools unseren Kunden aus dem Automobilbereich – wie der Robert Bosch GmbH – die Möglichkeit, die Produktentstehung zu optimieren und die Markteinführung zu vereinfachen und zu beschleunigen. So können sie sich auf Innovationen konzentrieren und sich agiler im Wettbewerb behaupten.”
Die Boschgruppe setzte im Geschäftsjahr 2013 30,6 Milliarden Euro im Bereich Kraftfahrzeugstechnik um. Damit ist Bosh einer der führenden Automobilzulieferer. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und rund 360 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 50 Ländern. Mit Vertriebspartnern ist Bosch in rund 150 Ländern vertreten. Im Jahr 2013 investierte die Bosch-Gruppe rund 4,5 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung und meldete rund 5 000 Patente an.
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