Deutschem Hacker gelingt erster Jailbreak von iOS 7.1.1
Dem deutschen iOS-Hacker Stefan Esser alias i0n1c ist ein erster Jailbreak von iOS 7.1.1 gelungen. Als Beweis hat er einen Screenshot eines geknackten iPhone 5C veröffentlicht. Auf diesem ist der alternative App-Store Cydia 1.1.9 unter der jüngsten iOS-Version zu erkennen.
Offensichtlich ist dem deutschen iOS-Hacker Stefan Esser alias i0n1c ein Jailbreak für die neueste iOS-Version 7.1.1 gelungen. Er veröffentlichte einen Screenshot seines iPhone 5C, der den alternativen App-Store Cydia in Version 1.1.9 im Betrieb zeigt.
In einem Blog erklärt Esser den Untethered Jailbreak. Demnach nutzt er einen Kernel-Bug in iOS aus. Mit Untethered wird ein Jailbreak bezeichnet, der auch nach einem Neustart des Geräts zur Verfügung steht und nicht ein weiteres Mal ausgeführt werden muss.
Ein Tool des Hackerteams evasi0n ermöglichte bis iOS7 relativ problemlos einen Jailbreak. Allerdings hatte Apple mit iOS 7.1 zahlreiche Schwachstellen behoben, die evasi0n für das Entsperren der iOS-Geräte verwendet hatte. Da Apple die Signierung gestoppt hat, ist in einem Großteil der Fälle auch kein Downgrade auf eine ältere iOS-Version möglich.
Der Hacker winocm konnte im März einen ersten Jailbreak von iOS 7.1 entwickeln. Allerdings konnte dieser offenbar nur auf einem iPhone 4 oder anderen Geräten mit Apples A4-Chip – iPod Touch der vierten Generation und das erste iPad – ausgeführt werden.
Winocm meldete sich auf Twitter kurz nach Esser zu Wort. Er veröffentlichte ein kommentarloses Video. Es zeigt den Jailbreak für iOS 7.1.1 auf einem iPhone 4.
Durch einen Jailbreak wird der alternative App-Store Cydia auf einem Apple-Gerät installiert. Mit diesem können Nutzer auf Programme zugreifen, die Apple im App Store nicht anbietet. Neben Must-Have-Tools wie SBSettings sind vor allem Programme für den Schutz der Privatsphäre beliebt. Beispielsweise kann mit Protect my Privacy (PMP) und Privacy eingeschränkt werden, wie viele Daten nahezu jede offizielle App aus dem App Store sammelt. Die beiden Apps stellen dem Nutzer weitaus mehr Datenschutzoptionen zur Verfügung als die Privatsphärefunktionen von iOS 7.
Apple sieht Jailbreaks nicht gerne und hat zur Veröffentlichung von evasi0n ein weiteres Mal davor gewarnt. Demnach könnten unterschiedliche Probleme auf gehackten iOS-Geräten auftreten wie Instabilität, Sicherheitsprobleme, Gesprächsabbrüche, unzuverlässige Datenverbindungen und verschlechterte Akkulaufzeiten. Darüber hinaus ist der iPhone-Hersteller der Ansicht, dass ein Jailbreak die Lizenzbedingungen verletzt und gegen den US Digital Millennium Copyright Act verstößt. Er behält sich vor, “Kundendienstleistungen für Geräte zu verweigern, auf denen ungenehmigte Software installiert ist”.
2010 hatte allerdings das US Copyright Office entschieden, dass ein Entsperren des iPhone für die Installation beliebiger Software legal ist. Die Entscheidung fiel im Rahmen eines alle drei Jahre üblichen Revisionsprozesses des Digital Millennium Copyright Act auf Antrag der Electronic Frontier Foundation (EFF). Nutzer dürfen außerdem einen sogenannten Unlock durchführen, um die Providersperre (SIM-Lock) aufzuheben.
Der Europäische Gerichtshof kommt zu einer ähnlichen Entscheidung. Er erklärte im Januar, dass das Umgehen von Schutzmechanismen für die Installation von Programmen legal ist. Das Aushebeln des Kopierschutzes von urheberrechtlich geschützten Inhalten bleibt verboten.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
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