Fahrzeugsicherheit: BlackBerry arbeitet an eigenem Betriebssystem
BlackBerrys QNX-Team entwickelt ein eigenes Betriebssystem für Autos und will sich stärker im Bereich Fahrzeugsicherheit einbringen. Das System soll als Back-End-Software für Fahrerassistenzsysteme und Head-Up-Displays fungieren. BlackBerry zufolge sollen die Entwicklungskosten für Fahrzeughersteller dadurch sinken.
BlackBerrys Tochterfirma QNX hat ein neues Betriebssystem vorgestellt. Es soll die Sicherheit von Fahrzeugen verbessern. Nach eigenen Angaben ist QNX OS Automotive 1.0 als Back-End-Software für Funktionen wie Head-Up-Displays, Fahrerassistenzsysteme (ADAS) und digitale Kombiinstrumente gedacht.
Während Fahrerassistenzsysteme bereits in vielen Autos verwendet werden, sind Head-Up-Displays noch der Oberklasse vorbehalten. Beide gelten als Möglichkeiten, die Sicherheit von Fahrzeugen zu verbessern. Allerdings sind die Kosten für die Entwicklung noch recht hoch. BlackBerry verspricht mit dem neuen Betriebssystem, diese zu senken.
QNX OS Automotive 1.0 ist eine einheitliche Plattform, die unterschiedliche Sicherheitsfunktionen und Software bietet. Diese entspricht allen üblichen Sicherheitsstandards für Fahrzeuge. Aus diesem Grund entstehen keine Kosten für die Zertifizierung einzelner Komponenten.
QNX ist einigen Analysten zufolge der wertvollste Geschäftsbereich des kanadischen Handyherstellers. BlackBerry-CEO John Chen hatte die Tochterfirma zu Beginn des Jahres als “eine der Kronjuwelen” des Unternehmens bezeichnet.
Momentan verwenden Autohersteller QNX als Middleware für Fahrzeuginformationssysteme. Durch ein eigenes Betriebssystem kann die Firma die Position jetzt auch im Bereich Fahrzeugsicherheit stärken.
Die Veröffentlichung von QNX OS Automotive 1.0 ist für das dritte Quartal 2014 geplant. Aktuell führt QNX das Betriebssystem auf der Telematics Conference in Novi (Michigan) mit einem modifizierten Mercedes-Benz CLA45 vor.
Im Bereich des Fahrzeug-Infotainment versuchen sich Apple und Google, als Standards zu etablieren. Allerdings sieht die Autobranche den Einstieg der beiden Konzerne mit gemischten Gefühlen. Sie befürchten die Kontrolle über die Infotainmentsysteme in den eigenen Fahrzeugen zu verlieren beziehungsweise sich stark abhängig zu machen.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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